Australien
In Sydney
angekommen, kauften wir uns einen himmelblauen Panelvan fuhren die Ostküste
hoch, immer mit Abstechern ins Hinterland, bis Cape Tribulation. Über den
Flinders-Highway gings in die Hitze des Outbacks. Wahnsinnig beeindruckend wenn
man plötzlich vor dem Riesenmonolith Ayers Rock steht. In der Sprache der Aboriginals heißt er Uluru und ist ein heiliger Berg.
Super Erlebnisse hatten wir auch in Cooper Pedy, wo wir für ein paar Tage in
einem Dugout bei Freunden wohnten und auf dem Oodnadatta Track - da sind wir
zum Glück mit einem blauen Auge davongekommen ... eigentlich sollte man hier
nur gut vorbereitet mit einem Allrad unterwegs sein. Über Melbourne gings die
Südküste wieder zurück nach Sydney. Die Zeit war um, wir mußten uns wieder von
unserem Panelvan trennen....
Ein ausführlicher Bericht über diese Reise (
Diesmal
war alles ganz anders!
Wir
hatten uns `ne richtige Auszeit genommen - 9 Monate sollte es nach Neuseeland,
Australien und Asien gehen! Mit einem Landcruiser, Allrad natürlich, machten
wir den Westen und den Norden von Australien unsicher .... vom
Wir starteten in Perth Richtung Südküste bis Esperance, über die Goldfelder
wieder zurück und dann langsam der Küste entlang nach
Norden. Die legendäre Gibb River Road bis Darwin, über den Savannah Highway bis
ins entlegene Cape York und weiter auf der Old Telegraph Line....
Mittlerweile kommt mir das alles wie im Traum vor - aber wir waren tatsächlich
da!
Australien -
endlich! Nach einem kleinen Zwischenstop in Sydney, wo wir alte Freunde wieder
getroffen haben, sind wir nun in Perth angekommen. Ok, es war ziemlich knapp.
Unser Gepäck war schon im Flieger und wir standen
Perth hat sich dann auch richtig gefreut, daß wir endlich da sind und die
Klimaanlage auf über
Wir sind nachts um
Mit der Suche nach nem Auto haben wir uns Zeit gelassen. Endlich Hitze und auch
noch mitten in der Stadt. Jeder der schon mal hier war ist von Perth völlig
begeistert und wir können uns nur anschließen. Aussies, die nichts als Feiern
im Kopf haben und so dermaßen entspannt sind, daß man sich selbst als
Nervenbündel vorkommt.
Hübsche Sitten gibts hier. Eine davon ist die sogenannte "Sunday Session".
Bei beiden Geschlechtern gleichermaßen beliebt. Am Nachmittag suchen alle ihre
Lieblingstränke auf und das Ziel muss es irgendwie sein, die Festplatte
gelöscht zu haben bevor es dunkel wird. Das muss man gesehen haben. Die stellen
sich wirklich in
Nach ner Woche Suche mit Inseraten und jeder Menge Telefoniererei war er
schließlich gefunden: unser Traumwagen. Ein Landcruiser FJ
Wir haben uns mittlerweile nen australischen Akzent zugelegt und nach der
letzten Sunday Session war die Generalprobe fällig. Wir wollten logischerweise
nicht mehr sonderlich weit fahren und beschlossen auf dem Parkplatz der
Universität zu übernachten. Sofort stand die Security auf der Matte und nach
kuzer Zeit waren wir - wohl wegen dem Landcruiser - als Farmerpärchen
identifiziert, das sich in der großen weiten Stadt verirrt hat. Wir durften
natürlich bleiben und alle halbe Stunde kam einer um zu sehen, daß es uns auch
gut geht. Überhaupt scheint die Kiste richtig Eindruck zu machen. So haben
wir´s gern.
Nach unserer zweiten Nacht im Cruiser sind wir mitten unter Känguruhs
aufgewacht. Gerade eben sind wir in irgend eine Piste
abgebogen. Nach einer Weile hat sie sich als richtig übler Allrad-Track
entpuppt. Es ist schon dunkel und wir haben beschlossen erst morgen weiter zu
fahren. Der Cruiser steht jetzt rückwärts in die Büsche eingeparkt. Hat sogar geklappt
ohne den Allrad zuzuschalten. Irgendwie hat das Ding manchmal Ähnlichkeit mit
nem Panzer ... hoffentlich hält er durch. Das Getriebe hört man ein bisschen,
ansonsten scheint er prima zu sein.
Einen kleinen Nachtrag wollen wir fairerweise noch machen ... damit ihr nicht
allzu neidisch werdet. Seit zwei Tagen regnet es ohne Pause und kalt ist es
auch ... bis jetzt noch keine Änderung in Sicht ...
Nun
gut, wir sind also von Perth aus erstmal nach Süden gebollert. Gebollert kommt
wohl dem Originalton am nächsten. Der Sound ist respekteinflößend. Unser
Cruiser hat nun übrigens auch nen Namen. Die Aussies nennen ihn nur
"Bus" und wir haben das jetzt einfach übernommen.
Nach anfänglichem Spitzenwetter ist es plötzlich saukalt geworden (unter
Das Wetter ist wieder besser geworden und unser erster Allrad-Track war fällig.
Reifen ablassen, auf Allrad stellen und los gehts. Mittlerweile voll
ausgerüstet, haben wir nen Reifendruckmesser zum Luft ablassen und auch `nen
Einmal warn wir ein bisschen besorgt ob wir da je wieder raus kommen. Genau da
kam der Ranger auf Patroullie ... wir haben vorsichtige Bedenken geäußert, aber
er meinte wenn ein "good old bus" nicht durchkommt, dann bräuchte man
wohl nen Hubschrauber ... das hat uns schon etwas beruhigt und so gings mit
großer Begeisterung weiter um noch ein paar Känguruhs zu erschrecken.
Mit dem Ding kommt man an Strände ... ich sag nur "lastbeach"!!!
Weiter gehts eben nicht mehr. Und das Schönste: die ganzen durchgestylten
Kisten von BMW und Konsorten sitzen alle auf ...
Die Suche nach Schlafplätzen hat sich sehr entspannt seit wir den Bus haben.
Einfach irgendwo anhalten, rückwärts einparken, die Büsche nach Schlangen
abklopfen und fertig ist der Privatcampingplatz. Außenrum bis zum Horizont nur
Busch. Ab und zu hupfen noch ein paar Kangas vorbei und gucken uns ein bisschen
ungläubig an, aber sonst alles kein Problem. Spätestens wenn wir die Pfannen
auspacken sind sie wieder fort. Kanga, oder besser Roo, schmeckt übrigens sehr
lecker!
Große Fischermeister sind wir geworden. Die Abstände zwischen den bewohnten
Gebieten werden mittlerweile so groß, daß wir langsam darauf angewiesen sind
zwischendurch was aus dem Wasser zu ziehen. Ob das Ding dann genießbar ist, das
ist bis jetzt mehr so eine try-and-error-Methode ... aber immerhin haben wir
bisher kaum so derart frischen Fisch gehabt. Es kann je nach Hungergrad schon
sein, daß das Teil nach
Vielleicht fragt ihr euch, was das auf den Bildern für einen komische Tüte ist,
die vorn an der Aufhängung von der nicht vorhandenen Funkantenne hängt ... da
sind die Köderfischchen drin. Nach so einigen Diskussionen, in denen ich
einfach grenzenlos unterlegen war, stand fest, daß die Dinger nicht in den Esky
(Kühlbox) kommen und auch sonst nichts drinnen zu suchen haben ... kaum sind
die Mädels satt, schon fangen sie an und werden pingelig ...
Recht schnell sind wir so bis nach Albany gekommen. Das ist die letzte "Stadt"
vor dem Outback. Prima Platz, um ein paar Sachen für den Bus zu regeln. Auf der
Zulassungsstelle die Registrierung verlängern und ein paar Verschleißteile
auswechseln. Wir haben ein bisschen Bürokratie-Zeugs für uns an die Poststelle
hier schicken lassen aber es hat nicht geklappt weil die Pfeifenköpfe zu
langsam sind. Jetzt wirds umgeleitet nach Carnarvon. Hoffen wir mal, daß es die
Kamelpost diesmal auf die Reihe kriegt.
Der Bus steht aufgecatert an einem Strand nicht weit von Albany (ca.
Nachdem wir euch nun mit Bildern von weissen Stränden lange genug gelangweilt
haben, wirds langsam Zeit, ein paar Worte übers Outback zu verlieren. In den
letzten beiden Wochen hatten wir mehr Fisch gegrillt als in den zehn Jahren
zuvor und es stand uns langsam der Sinn nach ein paar schönen, saftigen
Kangafilets. An einem unserer letzten Abende an der Südküste sind wir wieder
mal ein bisschen spät an einem dieser inoffiziellen Campingplätze eingetrudelt,
um dann im Dunkeln anzufangen ein kleines Feuerchen zu machen - schließlich
hatten wir ja Hunger. Die anderen Anwesenden mussten irgendwie Angst gekriegt
haben, daß wir den ganzen Platz in Brand stecken und uns deshalb
vorsichtshalber zum Essen eingeladen. Eigentlich ne Prima Sache, wenn nicht
eine der netten Damen passionierte Giftmischerin gewesen wäre. Sie hat alles mögliche mit bunten Farben in Flaschen zusammengeschüttet
und dafür gesorgt, daß nirgendwo weniger als
Auch eingeladen waren zwei Goldsucher aus Coolgardie - die waren ähnlich
begeistert und meinten, falls wir das hier überleben, sollten wir doch mal bei
ihnen vorbeischauen, was wir dann auch gemacht haben.
Schön heiß war es in den Goldfeldern und wir haben erst mal in deren Wohnwagen
Wiedersehen gefeiert und uns gefreut, daß wir die Giftattake ohne erkennbare
bleibende Schäden überstanden haben. Irgendwie wurden wir dann zu
fortgeschrittener Stunde überredet am nächsten Tag mit zum Goldsuchen zu gehen
und so mussten wir frühs ran ...
Goldsuchen ist ein Riesenspass! Man steht mitten in der Nacht auf, setzt sich
ins Auto und fährt willenlos im Busch `ne Weile die Bäumchen platt, bis man an
einer Stelle ist, die man für ganz furchtbar geeignet hält. Mittlerweile ist es
knallheiß, weil der Planet ja auch nicht schläft und man kann langsam anfangen
bei sengender Hitze durch den Busch zu marschieren. Einen Hut aufsetzen geht
leider nicht, weil man einen dämlichen Kopfhörer tragen muß, der in den
tollsten Tönen quitscht und pfeift, je nachdem was grad unter dem Detektor
liegt. Und wenn er ganz doll jodelt, dann hat man Gold gefunden. Oder Blech.
Oder sonst irgendeinenen Schrott. Ach ja, der Detektor ... den hält man ganz
knapp überm Boden - oder besser, man fuchtelt ständig damit rum, damit man `ne
größere Fläche abdeckt.
Also, immer wenns anders pfeift, dann fängt man an zu buddeln, was bei der
Affenhitze einen Heidenspaß macht. Dummerweise waren wir nicht die ersten, die
dort waren und so hab ich einen erstaunlichen Vorrat an Schrotkugeln,
Blechdosen und Patronenhülsen ausgegraben. Nach `ner Weile verließ mich - ganz
überraschend - die Lust zum buddeln und ich bin immer feste weitergelaufen, als
ob nix wär, auch wenn das Ding mir fast die Ohren durchgepfiffen hat. Wahrscheinlich
hab ich den Schatz meines Lebens liegen lassen ...
Sigrun hat die Sache wohl etwas ernster genommen und tatsächlich ein Nugget
gefunden, was unsere beiden Goldsucher kaum fassen konnten, da sie dieses Jahr
erst ein einziges Mal fündig geworden sind. Jedenfalls durften wir das Ding
behalten und sind nach Kalgoorlie abgezogen, wo wir uns bei Freunden für ein
paar Tage einquartiert haben.
Kalgoorlie, Coolgardie, was solls, klingt alles gleich. Is den Leuten auch
eigentlich Wurscht, die haben hier irgendwie nur Gold im Kopf. Uns wars auch
wurscht, wir haben uns die größte Goldgrube der Welt angeschaut und `nem
Schrotthändler für
Irgendwie wars wieder viel zu schnell Zeit weiter zu ziehen, und um ein
bisschen schneller vorwärts zu kommen beschlossen wir die
Die Übernachtungen im Busch sind, nebenbei erwähnt, sehr spannend. Es wird so
gegen sechs dunkel und da ist es mit dem Fahren dann nicht mehr so ganz ohne.
Wir haben zwar Spotties und einen respektablen Kuhfänger aber doch keine rechte
Lust einen Emu oder ein rotes Riesenkanga platt zu fahren - und die gibts im
Busch en Masse. Was macht also der Durchschnittstouri - na klar - Holz sammeln
und Feuer! Blöd ist nur, daß das Feuer hell ist und außenrum dunkel. Man sieht
also nix und es macht einen Heidenspaß zu raten, was als nächstes aus dem
Dunkeln kommt. Wir hatten bis jetzt jede Menge Kangas und Possums. Auch schon
`nen Pfau und `nen Goana, sowie Emus. Nachts trampeln die Viecher dann des öfteren auf dem Auto rum, weshalb Sigrun ab und zu mitten in
der Nacht anfängt lautstark unartikulierte Laute von sich zu geben und mir so
den Schlaf stiehlt. Ich habe gelernt, daß es zwei Arten von Possums gibt: Die
am Feuer ("Guck mal wie süß!") und die auf dem Autodach
("AAAAAGGHH, DA IS WAS, HEIKO AUFWACHEN, MACH DES WEG
!!!!!").
Schlangen sieht man eigentlich sehr selten, Skorpione haben wir noch garkeine
entdeckt. Spinnen sind zwar überall (vor allem unter Stühlen, Bänken und
Klodeckeln) aber die beißen eigentlich nur wenn man sich draufsetzt.
Ein lustiges Völkchen sind sie, die Aussies. Vielleicht ab und an ein bisschen
verpeilt, aber was solls - sie wissen genau woraufs ankommt. Wir waren grad aus
der sogenannten "Pinacle Wüste" zurück (wobei wir "Wüste"
hier etwas übertrieben finden) und haben uns am Strand ein paar Würstchen
gebacken, da wars soweit. Irgend so ein Typ hat bei seinem Trike am Strand `nen
Reifen rausgeschossen und wir mussten sie starten, die Aktion "Rettet die
Aussies". Allrad rein und nix wie raus auf den Strand - na wenn das keine
Laune macht, dann weiß ich auch nicht. Er war ganz schön froh, als wir ihn
gefunden haben, denn es war da nicht wirklich bewohnt - naja, eigentlich schon
- er hätte nur zehn Kilometer laufen müssen. Naja, was solls - dachten wir -
der hat ja seine Werkzeugkiste dabei, da machen wir den Reifen drauf, pumpen
ihn mit unserem Kompressor auf und gut is. Wie wir ihm so den Vorschlag machen,
da öffnet er doch tatsächlich die Werkzeugtasche und es kommen eiskalte
Coladosen und eine Flasche Bourbon zum Vorschein. Werkzeug war keines drin,
aber wen kümmert das schon, solange noch was von dem Bourbon übrig ist!?!
Nach einiger Rumwuchterei war jedenfalls der Reifen wieder drauf und wir mußten
warten, bis unser Kompressor ein bisschen Druck reinbekommen hat. Irgendwie hat
das länger gedauert als erwartet. Daß uns das nicht gestört hat muß auch was
mit der Flasche Bourbon und dem Cola zu tun gehabt haben ... als das Ding nach
so einiger Zeit endlich aufgepumpt war, haben wir uns mit großem Hallo
verabschiedet. Die Pumpe war noch nicht richtig weggepackt, da standen sie
schon wieder da ... unser Trikepilot Grant mit seiner Frau Debbie ... Natürlich
war die ganze Felge noch voller Sand und da hält dann der dollste Reifen keine
Luft. Deshalb hats beim Pumpen wohl auch so lange gedauert ...
Wir haben also Debbie eingepackt, Grant mit dem Rest vom Bourbon alleine
gelassen und sind Hilfe holen gefahren. Waren nur zehn Kilometer aber wir haben
anderthalb Stunden gebraucht. Ein ganz toller Track ... wirklich ... nur
Felsen. Es ist uns ein Rätsel wie wir das geschafft haben, ohne unsere Reifen
zu schrotten ... aber naja, irgendwann kamen wir dann plötzlich in einer
Wellblechhütten-Siedlung an - zwischen Sanddünen gebaut - genau am Rand einer
Army Bombing Area. Völlig abgedreht! Es ist erlaubt dahin zu fahren, aber man
muß Flaggen an langen Stangen ans Auto machen, damit nicht irgendein
Topgun-Fuzzi meint, man wäre ein bewegliches Ziel ... hätten wir das nur gewußt
... Wie auch immer, es gab eiskaltes Bier und wir waren zufrieden. Es sind die
einfachen Dinge im Leben, die begeistern. Daß wir keinen Bock mehr hatten
sofort die gleiche Strecke wieder zurück zu fahren, muß wohl kaum extra erwähnt
werden.
Das Trike wurde schließlich noch geholt (vom Bourbon war da nicht mehr viel
über), aber diesmal nicht nochmal auf dem Track sondern am Strand entlang und
nicht mit unserem Cruiser, da wir die Reifen nicht ablassen wollten. Es war
ziemlich Seegang - und daß wir durchgekommen sind, muß was damit zu tun gehabt
haben, daß die beiden Typen (der mit dem Bourbon und der mit dem kalten Bier)
irgendwelche berühmten australischen Rennfahrer sind. Wir sind über Nacht
geblieben - haben frisch gefangenen Fisch gegrillt, bei Vollmond in den Dünen
Krabben ausgegraben, und nach so einigen Dr.Pepper-Bourbons die ganze
Mannschaft samt ihrer Mädels zu sehr fortgeschrittener Stunde in die hohe Kunst
des MauMau spielens eingeweiht.
Langsam ist es wärmer geworden und bei Geraldton war wieder Outback total
angesagt. Knallheiß, kein Lüftchen, nur Piste und
Die Pampa allerdings ist mehr als genial! Rote Felsen, Schluchten, Buschland.
Überall Kangas, Emus, Echsen, Goanas, Papageien, Adler, Spinnen und so weiter.
Hitze und stahlblauer Himmel mit einer Sonne, die bis in die Knochen brennt -
so hammers gern, sind schließlich nicht zum Spaß da.
Ach ja, ein kleiner Nachtrag noch zu den Goldfields. Das Meer ohne Wasser, das
auf dem Video zu sehen ist, das ist ein Salzsee. Ist garnicht so ohne da drauf
zu fahren, da die Dinger unter der Salzkruste meistens feucht sind ... wenn man
zufällig zu schwer ist und einbricht, dann is rum mit lustig, weil dann auch
der dollste Allrad mit allen Rädern im Sumpf versinkt. Meistens muß man, um an
einen Salzsee zu kommen sehr viele Bäumchen plattfahren und die
Wahrscheinlichkeit, daß irgendein Weihnachtsmann auch grad nix zu tun hat und
nach `ner Weile Bäumchenplattfahren an genau der gleichen Stelle rauskommt und
auch noch zur selben Zeit ist mehr als gering. Unser Cruiser hat mit seinen
fast 3 Tonnen ein paar ordentliche Spuren hinterlassen und wir sind an manchen
Stellen ganz schön ins Schlingern gekommen aber das Erlebnis war die Sache auf
jeden Fall wert.
Australien ist ein Land, das mit unserem beschränkten europäischen
Hintergrund nur sehr schwer zu fassen ist. Alles ist voller Superlativen und
man kommt einfach aus dem Staunen nicht mehr raus. Trotzdem konnten wir uns
bisher nie vorstellen hier zu leben. Der Grund dafür ist einfach: die
Gummibärchen schmecken schlichtweg so dermaßen übel ... da gehen nichtmal die
Ratten dran. Wir haben alle durchprobiert und des öfteren
Kämpfe mit unseren Magensäften ausgefochten. Aber jetzt ist alles anders ...
neulich bei Woolies ... im Homebrand Regal unten links ... sehen aus wie
Gummibärchen, fühlen sich an wie Gummibärchen und - wir konnten es kaum glauben
- schmecken wie Gummibärchen!!! Also seid nett zu uns. Es gibt jetzt nichts
mehr was uns zurückhält. Wenn ihr uns ärgert, bleiben wir hier!
Ja, wir
wissen, daß es jetzt langsam Zeit wird wieder was aufs Netz zu bringen. Leider
hats das letze mal nicht geklappt die neuen Files aufzuspielen. Das Problem ist
nämlich, daß unser Laptop den Geist aufgegeben hat und daher alles etwas schwieriger
wird. Außerdem fängt alles an langsam anders zu werden. Mittlerweile kriegt man
Wein nur noch in sehr begrenzten Mengen und man muß tatsächlich im Laden dafür
unterschreiben, daß mans nicht an einen Aborigine verkauft. Da fällt einem
nichts mehr ein!
Unser nächster Stop war Cape Peron NP und Monkey Mia. Cape Peron ist ein
Nationalpark, der nur mit Allrad befahrbar ist. Alles Sand und Busch - astrein
- wir hatten den ganzen Park für uns alleine. Leider aber nur einen Tag lang.
Morgens sahs dann garnicht gut aus und hat gewittert, daß es zum fürchten war.
Blöderweise gehen ein paar Tracks im Park durch Salzseen und wenn die naß sind,
dann ist Feierabend. Also nix wie raus bevor es losgeht. Das waren
Kaum daß wir da waren hat es gepißt wie aus Eimern. Zum ersten mal seit über einem Jahr! Alles war Land unter und wir mußten 2
Tage lang im heißen Pool sitzen und eiskaltes Bier trinken bis die Straßen
wieder passierbar waren und wir nach Carnarvon weiterfahren konnten. Die Straße
war zum Teil immer noch überflutet aber mit dem Cruiser kamen wir ohne Probleme
durch. Auf dem Weg wurde noch ein paarmal gestoppt, um von hohen Felsen aus den
Haien zuzuschauen wie sie ihre Runden drehen und um seltsame Krokodilfische zu
fangen, die garnicht so einfach von Haken zu kriegen waren, da sie wie die
Verrückten nach allem geschnappt haben.
In Carnarvon - kaum zu glauben - war tatsächlich unsere Post da. Wir konnten
also aufcatern und weiterziehen. Irgendwo am Strand sind wir hängen geblieben.
Eigentlich wollten wir nur über Nacht bleiben aber irgendwie waren da noch ein
paar Typen die standen plötzlich vor unserer Tür und meinten sie hätten vier
Crayfish übrig und drei riesen Squid ... und so wurde also von nachmittags um
vier bis morgens um zwei frisch gefangener Lobster, Austern und Kalamaris
gegessen. Obwohl wir jede Beilage verweigerten waren wir am Schluß so brechend
voll, daß schon allein der Gedanke an mehr ein Unglück provoziert hätte. Muß
wohl kaum erwähnt werden, daß wir in dieser Umgebung doch noch vier weitere
Tage ausgehalten haben. Kingwaves hatten wir keine in der Zeit. Das sind
Minitsunamis und die sind hier wohl ziemlich üblich. Vor allem Angler
verschwinden da öfter mal von einer Minute auf die andere auf
Nimmerwiedersehen.
Coral Bay ist wieder so ein Campingplatz im Nirgendwo und liegt am südlichen
Ende vom Ningaloo Reef. Jede Menge Fische - Snapper und Emporer bis zum
Abwinken. Alle über `nen halben Meter lang - leider ist Angeln da verboten und
die Viecher wissen das wohl. Kommen direkt ans Boot. Ich bin zum Schnorcheln
ins Wasser gesprungen und war plötzlich von so ca. hundert von den Kollegen
umringt. Interessantes Gefühl, wenn die alle genau nachschauen, ob du nicht
vielleicht doch was zu fressen dabei hast ...
Am Strand gelegen haben wir auch ein bisschen - und wie ich da so liege, da
seilt sich zehn Zentimeter neben mir ganz gemütlich und völlig entspannt `ne
Schlange ab. Fast wär ich vor Schreck aufgesprungen aber dann hab ichs grad
noch gepeilt und gewartet, bis sie `nen Meter weg war. Ich weiß auch nicht, wer
mehr erschrocken ist - die Schlange oder ich - jedenfalls hatten wir beide das
Bedürfnis uns in unterschiedliche Richtungen zu verkrümeln. Aber hübsch war
sie: Orange mit einem schwarzen Kopf. Ob sie giftig war hat sie mir nicht
gesagt und so genau wollt ichs dann eigentlich auch garnicht wissen ...
In Exmouth hab ich mir `nen Traum erfüllt und bin mit den Walhaien tauchen
gegangen. Das geht so: ein Flugzeug guckt wo die Tierchen sind und eine
Motoryacht bringt einen anschließend in Windeseile hin. Aufgrund der
Entfernungen dauert das den ganzen Tag - aber es lohnt sich!!! Fast `ne Stunde
lang im Abstand von 3 Metern neben dem größten Fisch der Welt herschwimmen. Ein
Glück bewegen sich die Jungs irre langsam - am Abend hat mir trotzdem nix mehr
gefehlt. Ich war fix und alle. Zur Erholung sind wir fast `ne Woche in Cape
Range geblieben. Angeln, Strand und in Schluchten rumklettern - endlich mal ein
bisschen Urlaub!
Nach dem ganzen Wasser gings wieder ins Landesinnere. Millstream NP. Traumhaft!
Geht nur `ne Piste hin, ist aber auch mit einem normalen Auto zu erreichen.
Übernachtet wurde am Snake Creek. Zum Feuerholz sammeln muß man im trockenen
Bachbett rumlaufen. Wenn man ein hübsches Stückchen Holz gefunden hat, dann
wirft man erstmal ein Steinchen hin, um zu sehen ob sich irgendwas bewegt im
Gebüsch drumrum. Bleibt alles ruhig, geht man näher hin und klopft mit `nem
Stock drauf, um zu sehen ob vielleicht doch `ne Schlange drinsitzt. Ist keine
drin, kann mans getrost aufheben. Natürlich sofort wieder hinschmeißen, damit
die Spinnen runterfallen - Redbacks sind nämlich überall, klein und ordentlich
giftig. Und schon hat man ein schönes Stückchen Feuerholz. So einfach ist das!
Jetzt nur noch aufpassen, daß man vor Aufregung auf nichts tritt, was beisst -
und weiter gehts zum nächsten Stück Holz.
Lange Rede, schwacher Sinn ... ein hübsches Feuerchen isses geworden und wir
hatten auch keinen erwähnenswerten Besuch von irgendwelchen Tieren. Dafür gabs
ein Kilo gegrillter King-Prawns ... und die warn mehr als lecker!!!
Um
In Tom Price war jedenfalls wieder mal ein Service am Auto nötig und wir haben
den höchsten befahrbaren Berg Westaustraliens bezwungen. Der "Weg"
ist so steil, daß man tatsächlich nur mit Allrad hochkommt. Danach gings ab in
den Karijini Nationalpark - und der hat uns richtig umgehauen. Drei Tage sind
wir geblieben, durch Schluchten geklettert und in allen möglichen Wasserlöchern
schwimmen gegangen. Genial!
Port Headland war mit seinen
Zwischen Port Headland und Broome ist absolut nix. Es führt ein Highway entlang
zwischen Küste und der Great Sandy Desert.
Der Ranger kam abends auch mal vorbei, um uns zu unterrichten, daß da wo wir
campen ab und an mal ein Krokodil sein Unwesen treibt und auch schon mal im
Bach, den wir uns zum Baden auserkoren haben, ein bisschen rumplanscht. Da es
satte fünf Meter lang ist, müßte man es eigentlich sehen wenn es an Land ist.
Zum Waschen an den Bach sind wir aber immer mit einigem Respekt - wenn es
untergetaucht ist, dann sieht mans nämlich nicht ...
Ein richtiges Korallenriff gabs auch vor der Haustür. Wenn man früh aufsteht
und bei Ebbe bis rausläuft, dann gibts von Korallen über Schildkröten bis zu
Tintenfischen alles was man sich so vorstellen kann zum Anfassen. Eine hübsche
große Muschel hab ich gefunden, da war sogar noch Leben drin. Wollte natürlich
wissen was das für ein das Ding ist und habs zu den Einheimischen hingetragen.
Wie ich da so auf sie zukomme gehen die in volle Deckung und fuchteln wie wild
mit den Händen, ich soll das Ding sofort wegschmeißen. Wollte natürlich erst
wissen warum - so einen schönen Fund gibt man schließlich nicht gleich auf. Das
Ding kann einen Pfeil abschießen und der ist ein bisschen giftig. Man hat als
Mensch so ungefähr eine Stunde. Da wir auch mit dem Hubschrauber locker zwei
Stunden vom nächsten Krankenhaus weg waren, hab ichs doch wieder hingelegt und
mich verdrückt. Hätte wahrscheinlich nicht gut ausgesehen auf dem Grabstein
"... - von einer Muschel erschossen".
Sieben Leben hat die Katze - also noch sechs übrig. Nix wie wieder raus aufs
Riff. Die Flut kam schon langsam rein und plötzlich waren wir im knietiefen
Wasser umringt von Haien. Die wollten zwar nix von uns, ein bisschen komisch
wars aber schon - kamen bis auf zwei Meter ran. Später haben wir noch so ein Riesenteil
geangelt und es hat sich rausgestellt, daß es gar keine Haie waren sondern
diese komischen Viecher mit der Säge vorne dran. Hat man im aufgewühlten Sand
zuvor nicht gesehen.
Abends am Feuer wars auch recht lustig. Da gibts Krabben, die verstecken sich
in `ner leeren Muschel oder in `nem Schneckenhaus und rennen damit am Strand
entlang. Die Dinger werden locker faustgroß und wir hatten sie zu tausenden.
Man mußte aufpassen, wo man hingetreten hat und wenn man still saß, dann sind
sie einem über die Füße gejoggt. Haben sie alle "Rudi" getauft - und
der Spruch des Abends war: "Mach keinen Rudi platt". Als in der
gleichen Nacht `ne Maus im Cruiser unsere Notkekse vertilgen wollte, hat Sigrun
schon die Rudis verdächtigt und befürchtet, sie hat beim Muschelnsammeln aus
Versehen einen eingepackt, weswegen sie dann auch alle rausgeflogen sind - die
Muscheln. Das Mäuschen hat sich wohl gedacht, daß ihr solch dämliche Typen noch
nie untergekommen sind und die ganze Aktion interessiert von der Ablage
herunter beobachtet ... von dem Geschrei zu berichten, das ich ertragen mußte
als Sigrun dieses winzige Ding schließlich doch mit der Taschenlampe entdeckt
und fast zu Tode erschreckt hat, ist wahrscheinlich nicht notwendig ... meine
Einwände, daß das arme Mäuschen nun sicher unter Schock steht kamen glaub ich
auch nicht wirklich bei ihr an ... Die Maus jedenfalls sahen wir nicht mehr
wieder.
Au Weia,
wir haben tatsächlich schon Juni ...
Broome! Unter dieser Stadt kann man sich irgendwie nicht wirklich was vorstellen.
Angeblich gibts
Vorher aber war noch einiges an Vorbereitungen für die Gibb River Road
notwendig. Knapp
Zur Generalprobe gings erstmal ans Cape Leveque - und naja, genau
Den ganzen Weg zurück gings am nächsten Tag auf die "Hauptpiste" hoch
ans Cape. Recht froh waren wir, als wir die Seitenpiste wieder verlassen
konnten. Die Freude allerdings war von recht kurzer Dauer. Die Wege im Busch
sind meistens voller Bodenwellen (korrugiert) und wenn man nicht will, daß
einem die Kiste um die Ohren fliegt, dann empfiehlt es sich mindestens
Ok, nach unserem ersten Sprung jedenfalls war nicht zu überhören, daß die
beiden Reifen auf dem Dach den Gepäckträger schlichtweg unter sich begraben
hatten. Wir haben den ganzen Müll im Busch versteckt und sind weitergefahren.
Mit nur einem Ersatzreifen. Nach weiteren
Die Lagoon war spitzenmäßig. Feiner weißer Sand und an den Rändern
Korallenriffe. Kaum drei Meter im Wasser wär ich ums Haar auf `nen 2 Meter Stingray
getreten, was unsere Reise wohl erstmal beendet hätte - wußte garnicht, daß die
Viecher so groß werden. Nach dem erfrischenden Bad war `ne Runde durch die
Kommune angesagt - und tatsächlich hab ich die Oberindianerin aufgetrieben. Sie
war recht gebildet und sprach gutes Englisch. Saß im Schatten von `ner kleinen
Hütte und hatte `nen ziemlichen Kater. Sonst aber sehr sympatisch. Nach einer
Stunde holte sie sich ein Bier und wir sind durch den Busch getourt, was ein
Heidenspaß war. Einiges von dem Zeugs was hier wächst ist tatsächlich eßbar und
schmeckt garnicht mal so schlecht. Weils so lustig war wurden wir für den
nächsten Tag ins Haus eingeladen. Passte uns gut, da wir eh noch bleiben
wollten, denn nur der Gedanke daran, die gleiche Strecke wieder zurück zu
fahren war schon furchtbar.
Am nächsten Tag haben wir uns auch um nichts gekümmert und nur Party gemacht,
was Frau Antje komischerweise auf einmal garnicht mehr so gut fand wie noch am
Tag zuvor. Die Oberindianerin war leider so voll, daß unser Besuch bei ihr
flach fiel. Schade eigentlich, ich hatte die Unterhaltung am Tag zuvor sehr
genossen. Immerhin waren alle Aussies, die die sich hierher verirrt haben auch
der Meinung, daß die Piste extrem beschissen ist, so daß wir wieder beruhigt
waren.
Über Nacht kam ein kleiner Wolkenbruch runter und es stellte sich raus, daß
Frau Antje mit ihren
Unsere Reifen waren noch da und wir haben sie auch wieder bis nach Broome
gebracht. Schwieriger war es allerdings den Dachträger neu zu konstruieren und
zu schweissen. Zur Erholung gabs nen Besuch im Open-Air-Kino. Das ist so
In Broome ist richtig was los und man trifft `ne Menge Leute, so daß wir
schließlich 3 Allrad mit je 2 Leuten waren, die in die Gibb River Road
aufgebrochen sind. Wir hatten drei Ersatzreifen, die anderen je zwei. Das sollte
reichen. Zuerst allerdings war es schon ein bisschen enttäuschend. Die
sagenumwobene Straße stellte sich als ungeteerter Highway raus und wir hatten
das Gefühl, daß es in ein paar Jahren `ne richtige Touristenattraktion wird.
Besser wurde es als wir in die erste Seitenstraße abgebogen sind. Windjana
Gorge - schwer beeindruckend. Recht beeindruckend waren auch die
Krokodile, die da rumschwammen. Wir haben sie auf
Übernachtet wurde immer im Busch. Mit drei Autos macht das richtig was her und
gleich nochmal so viel Spaß. Tagsüber kommt man sich vor wie bei einer Rallye.
Wegen des Staubs fahren wir in recht großem Abstand aber jeder versucht aufgrund
der Korrugations immer so schnell wie möglich auf Tempo zu kommen, so daß man
`ne Weile wartet bis der nächste mit Vollgas losprügelt.
Die Seitenstraßen wurden immer interessanter und einmal mussten wir sogar
kapitulieren, da wir wegen der Bodenfreiheit höchstens mit zwei Autos
hochgekommen wären und dafür locker zwei Stunden gebraucht hätten, so daß wir
die letzten
Im Bell Gorge konnte man wieder mal schwimmen und es war spitzenklasse. Warum
im einen Gorge Kroks sind und im anderen nicht ist etwas unklar. Hier haben wir
jedenfalls keine gesehen, dafür aber einen alten Bekannten wieder getroffen, so
daß wir schließlich vier Allrad Karren waren und acht Leute. Ein Aussie, ein
Kanadier, zwei Französinnen und vier Deutsche. Daß es gähnend langweilig war
brauchen wir sicher nicht erwähnen ... sogar fischen waren wir und konnten es
kaum glauben, daß wirklich auch nachts keine Kroks aufgetaucht sind. Der
Kontakt mit der restlichen Tierwelt war dafür recht ordentlich. Ist schon nett,
wie groß Schlangen oder Spinnen werden können. Wobei die ganz großen Spinnen
sehr samtige Füße haben und es ganz weich ist, wenn sie den Arm hochklettern -
fast schon angenehm ....
Die große Frage war schließlich, ob wir aufs Mitchell Plateau hochfahren oder
nicht. Die Piste soll in katastrophalem Zustand sein und es ist wirklich am
letzten Ende der Kimberleys. Aber geil solls sein ... An der Abzweigung, etwa
in der Mitte der Gibb River Road beschlossen wir schließlich zu warten bis
einer runterkommt, den wir anhalten und fragen können. Es kam tatsächlich ein
Auto und drin saßen zwei Typen aus Lichtenstein. Damit war klar - was die
können, das können wir ja wohl dreimal!
Nach
Vom Fluß aus zum Plateau sind es noch etwa
Zurück sind wir gelaufen. Als wir ankamen war es bereits dunkel. Fast hätten
wir uns verlaufen. Der Pfad durchs Schilf war plötzlich nicht mehr zu sehen.
Die Nacht im Busch hätte uns weniger Sorgen gemacht, etwas unwohl war uns
eigentlich nur wegen der Salties.
Als wir am nächsten Morgen aufbrechen wollten, machten wir nochmal den
obligatorischen Check rund ums Auto - und scheisse - die Aufhängung für den
vorderen rechten Stoßdämpfer war gebrochen. Damit das Ding uns nicht auch noch
die Bremsleitungen abschlägt haben wir den Dämpfer gleich ganz rausgebaut.
Natürlich kann man das mit zwei Autobatterien schweißen, aber es wird
wahrscheinlich nicht lange halten. Also gings so weiter. Ganz langsam
natürlich, denn bei den Bachbettpisten bricht einem ruck zuck die Feder auch
noch und dann ist Ruh im Schuh.
Die anderen sind schon mal vor - falls wir nicht ankommen können sie uns ja
immer noch suchen. Treffpunkt war wieder am King Edward River, wo wir vor der
Flußdurchquerung nochmal übernachten wollten. Nach ein paar Kilometern fing
plötzlich das Getriebe an unter Last nette Geräusche zu machen und wir hättens
fast die Berge nicht mehr hoch geschafft. Haben versucht alles mit Schwung zu
fahren, was natürlich ein Risiko ist, da die Feder bricht, wenn wir einen zu
starken Schlag abkriegen. Schließlich hatten wir ja keinen Stoßdämpfer mehr.
Auch durch die Flüsse gings mit Schwung. Ein dichtes Netz an der Bullbar macht
zwar die Bugwelle größer, dafür bleibt aber der Ventilator vom Motor halbwegs
trocken. Wenn der im Wasser läuft, dann saugt der Gute sich in den Kühler und
dann ist auch wieder rum.
Als wir schließlich ankamen waren wir am Ende. Das letzte Stück war völlig
korrugiert und wir mussten praktisch
Wir beschlossen nochmal einen Tag hier zu bleiben, um ein wenig auszuspannen.
Marie1 und Pascal kommen langsam in Zeitnot und sind heute zurückgefahren. Susi
und Matthias fahren morgen mit uns weiter. So
Gestern Nacht sind ein paar Bullen um unsere Kisten gestreunt und haben einen
Heidenkrach veranstaltet. Die Viecher sind megarießig und wir hatten ordentlich
Respekt. Grade haben wir beim Schwimmen Krokodile entdeckt ... upsi ... wir
dachten eigentlich, daß da keine sind. Waren nur Freshies und es war so heiß,
daß es uns grad mal Wurst war. Jetzt sitzen wir am Feuer, es ist schon dunkel
und die Dingos fangen an zu heulen. Was für ein Tag - so geil!!!! Schade
nur, daß unsere Vorräte langsam knapp werden. Außer Nudeln ist nichts mehr
übrig. So müssen wir morgen doch aufbrechen!
So
einiges ist passiert seit unserem letzten Update. Wir sind mittlerweile schon
wieder auf dem Rückweg von Darwin nach Katherine, um dort ordentlich Vorräte
einzukaufen und einen neuen Abschnitt unserer Reise zu beginnen. Vor uns liegen
etwa
Nachdem die Vorräte aufgebraucht waren mußten wir unser Camp am King Edward
River aufgeben. Die Fahrt zur Farm war halb so schlimm und wir bekamen unsere
Aufhängung geschweißt. Nebenbei erfuhren wir, daß die Gibb River Road auf dem
Abschnitt, der hinter uns liegt und den wir als Highway bezeichnet haben, wegen
Unpassierbarkeit geschlossen ist. Hat wohl ein bisschen Regen gegeben. Einige
stecken fest und es wird wohl ein bisschen dauern bis die da wieder rauskommen.
Sind in Richtung Kununurra weitergezogen. Die Piste war bis auf ein paar
Abschnitte ganz ok und außer einer recht ordentlichen Flußdurchquerung gabs
eigentlich nichts Aufregendes. Ach doch! Einmal wurde an einem Wasserloch
übernachtet, das "Fishhole" heißt und es war klar, daß wir da angeln
mußten. Ein bisschen blöd war nur, daß unten munter Krokodile auf und ab
schwammen und wir daher nicht unbedingt am Ufer stehen wollten. Die Fische
wollten auch nicht so recht, obwohl wir sogar ein paar unserer heißgeliebten
Gummibärchen als Köder geopfert haben. Einen haben wir dann doch rausgezogen
aber besonders groß war er nicht. Ach ja, und endlich hats uns auch den
ersten Reifen zerschossen ... ein Ersatzrad weniger - ein Glück!
Mittlerweile war auch klar, was den Lärm verursacht, wenn wir unter großer Last
fahren. Eine der Motoraufhängungen war gebrochen. Keine große Sache, muß aber
gemacht werden, da der Motor sonst immer in den Kühler reinknallt. Um größere
Schäden zu vermeiden war es daher notwendig ohne Umwege nach Kununurra zu
fahren und so ein Ding einzubauen.
Die Werkstatt hat dann auch ganze Arbeit geleistet. Als wir den Motor wieder
angelassen haben hat es sich angehört, als schmeißt man ein Stahlgitter auf den
Anhänger von nem Alteisenhändler. Die Idioten haben den Wagenheber unter die
Ölwanne gestellt und alles reingedrückt. Um das zu reparieren wurde `ne Kette
an die Wanne geschweißt und ein paarmal dran gezogen. Dann wurde uns erklärt, daß
jetzt alles wieder gut ist. Es war ziemlich schwer nicht auszurasten. Nach drei
Stunden Schreierei, bei ders ziemlich zur Sache ging und wir mehrmals dachten,
daß es jetzt Prügel gibt, waren die Herrschaften endlich bereit die Wanne
abzunehmen. Man hat uns mehrmals empfohlen uns umgehend zu verpissen, da sonst
was passiert und auch sonst waren die Ausdrücke nicht gerade erste Wahl. Die
Polizei zu holen war ein ziemliches Risiko, denn wenn die Jungs zufällig gute
Kumpels sind, dann haben wir `ne Vollkontrolle und kriegen `nen Sticker fürs
Auto, was uns für minimum drei Wochen festsetzt und ca. dreimal soviel kostet
wie unser Auto wert ist ... wurde uns von der Werkstatt auch leicht angedeutet
... Scheisse! Unser Motor ist vor kurzem erst komplett neu aufgebaut worden und
wir wollten den Cruiser unbedingt behalten.
Die Geschichte ist noch einiges länger, aber ums kurz zu machen: Die Wanne kam
runter und die Ölansaugung wurde wieder gradegebogen, so daß die Kurbelwelle
wieder frei läuft. Ich habs mir bei drehendem Motor angeschaut bevor die Wanne
wieder drauf kam. Scheint in Ordnung zu sein. Als wir gegen neun Uhr abends
wieder in unserem Cruiser saßen waren wir jedoch etwas geknickt.
Mit einem noch recht unguten Gefühl im Magen gings weiter nach Wyndham. Waren
uns nicht sicher, ob der Motor tatsächlich keinen Schaden abbekommen hat und so
ging der Puls immer schlagartig in die Höhe wenn irgendwas komisch geklungen
hat.
Unterwegs war `ne kleine Rast angesagt direkt an einem Fluß und wie wir so am
Ufer stehn sehen wir ein rießen Salzwasserkrok am anderen Ufer ins Wasser
gleiten. Das war das größte Teil, das ich je gesehen hab. Fett wie ein Elefant
und locker sechs Meter lang. Ruck zuck waren plötzlich alle wieder im Auto und
wenn wir raus sind, dann nur aufs Dach. Unser Vorderrad war fast im Wasser und
so hatten wir `nen klasse Blick auf die Kroks, die munter vor uns rumgetaucht
sind.
Nach Wyndham trennten wir uns von Susi und Matthias, um in die Bungle Bungles
abzuziehen. Sind nur mit Allrad erreichbar und die Piste ist nicht ohne. Ne
Achterbahn ist Schrott dagegen. Der Cruiser hat durchgehalten. Ein paar andere
auf dem Weg hatten weniger Glück - Achse gebrochen. Feierabend!
Die Bungle Bungles aber warens wert. Zwei Tage lang sind wir bei Affenhitze
durch die Felsen geklettert, dann gings zurück nach Kununurra, wo wir
jede Menge Leute wieder getroffen haben und schließlich zu fünft für drei Tage
mit geliehenen Kanus aufgebrochen sind, um den Ord River ein bisschen zu
erkunden. Gepennt wurde in Swags. Mit unseren dummen Sprüchen hätten wir mit
Sicherheit Preise gewinnen können ... Langweile kam jedenfalls keine auf und
weil wir von Natur aus faul sind mussten alle möglichen Utensilien herhalten,
um ein halbwegs brauchbares Segel herzukriegen. Immerhin haben wir gelernt:
"Right ist right" und wir wissen jetzt auch, daß links immer mehr
Wind ist ... naja, ok. Ich hör ja schon auf ...
Nach dem Trip war es an der Zeit Kununurra zu verlassen, allerdings war die
Sache mit der Werkstatt noch nicht so ganz verdaut und es hat uns schwer
gestunken, daß der Typ ungeschoren davon gekommen ist, weshalb wir beschlossen
haben, uns mal ein bisschen umzuhören. Da muß doch was zu machen sein. Kann
doch nicht sein, daß jeder Bananenpflücker `ne Werkstatt aufmacht. Auch hier im
wilden Westen nicht. Und siehe da, es schien, daß da ein bisschen was stinkt an
dem Laden. Hat `ne Weile gedauert bis wir den Richtigen gefunden haben um
unsere Story los zu werden. Der kannte dafür aber jemanden beim
Gewerbeaufsichtsamt für Westaustralien und nach ein paar gemeinsamen
Telefonaten waren wir uns recht sicher, daß unser Bananenmann nicht mehr viele
Autos ruiniert, so daß es uns deutlich besser ging als wir loszogen. Beeilt
haben wir uns aber trotzdem ... uns wurde mehrfach angedeutet, daß es gewisse
Grüchte um korrupte Polizisten gebe. Da wirs nicht so genau wissen wollten
haben wir uns lieber recht fix über die Grenze ins Northern Territory
verkrümelt.
Bye bye Westaustralien. Du wast der absolute Wahnsinn und wir sind uns sicher,
wir kommen wieder!.
Ok, viel
zu berichten von der Strecke bis nach Katherine gibts eigentlich nicht. Ein
paar Nationalparks. Daß uns die Pampa gefällt könnt ihr wahrscheinlich eh nicht
mehr hören und wenn wir beschreiben, wie toll ein Baum aussieht, wenn er auf einem
knallroten Felsen über einer Schlucht wächst und es geradezu phänomenal ist,
wenn er von der Sonne angestrahlt wird, ...
Deshalb reiten wir mal nicht weiter drauf rum und machen gleich in Katherine
weiter.
Ups, wir haben ganz vergessen zu erwähnen, daß wir Marie und Pascal wieder bei
uns haben. Wollten sich nach dem Kanutrip einfach nicht von uns trennen. Oder
vielleicht lags auch daran, daß wir die gleiche Route haben.
Daß wir immer im Busch übernachtet haben ist ja nix neues. Lustiger wurde es
allerdings dadurch, daß die beiden `ne kaputte Batterie hatten und wir ihre
Karre daher jeden Früh anschieben durften. Dafür aber hatten sie ein paar Filme
dabei, die wir uns nachts am Feuer auf dem Laptop (nein, nicht unserer)
reingezogen haben. Der Sound kam per UKW Sender aus unseren Autoradios. Soll
mal einer sagen das wär kein echtes Buschkino! Und das beste:
niemand weit und breit, der sich über den mitternächtlichen Lärm beschwert.
Mit vollen Tanks und ordentlichen Vorräten gings schließlich von Katherine aus
los nach Kakadu. Katherine Gorge und Edith Falls lagen fast auf dem Weg. Schön,
aber mit einem normalen Auto zu erreichen und daher alles voller Leute, so daß
wirs eilig hatten wieder weg zu kommen.
Kurz vor Kakadu machten wir `nen kurzen Stop an einem Roadhouse und dann gings
los. Unsere Kiste hat sich geweigert wieder anzuspringen. Ein
Unterdruckschlauch war ein bisschen abgeklemmt und wir hams repariert aber
dennnoch nix zu wollen. Wir mussten hier übernachten. Als Pascal uns hinters
Haus abgeschleppt hat wollten wirs nochmal wissen und tatsächlich springt die
Kiste an. Ausmachen und wieder anlassen kein Problem. Damit war erstmal
Entwarnung.
Am nächsten Tag abends geht die Karre mitten im Fahren plötzlich wieder aus.
Hat gerade noch gereicht um in einen Seitenweg reinzurollen, dann war Sense. Haben alles durchgemessen und geprüft. Es war einfach nichts
zu finden. Als es schon dunkel war hielt schließlich ein Auto an und raus
stiegen zwei randvolle Aboriginies, einer der noch ohne Probleme stehen konnte,
eine Frau und zwei Kinder. Nach so einiger Diskussion stellten sie fest, daß
sie uns auch nicht helfen konnten, aber der Schwager von dem halbvollen, der
kennt sich aus und den wollen sie jetzt holen. So ganz wohl war uns nicht, denn
angesichts der fortgeschrittenen Stunde war zu erwarten, daß der auch
sternhagelvoll ist. Die Jungs sind ja echt nett und helfen einem normalerweise
wo es geht, wenn sie nur nicht immer besoffen wären. Sie kamen schließlich
nicht und wir waren ganz froh drum, denn normalerweise kommt immer die ganze
Kommune mit und wenn die alle voll sind, dann Mahlzeit.
Am nächsten Morgen wars schließlich gefunden. Der Unterbrecher hatte sich
verstellt und nicht mehr geöffnet. Da wir kein Werkzeug hatten musste ein Stück
Zigarettenpapier herhalten um den Abstand zu bestimmen und dann gings mit neu
eingestelltem Unterbrecher wieder los. Der Weg, in dem wir standen war eine
Allradpiste, die zu einem Ort namens Maguk führt und da dachten wir uns auch
"Ma Guck". War `ne prima Idee, denn am Ende gabs `nen Wasserfall und
jede Menge Schwimmlöcher, die sogar tief genug waren um von den Felsen aus
reinzuspringen. Acht Meter freier Fall!!! Einer der besten Orte, die wir bis
jetzt gesehen haben.
Abgesehen
von Maguk fanden wir Kakadu nicht sonderlich berauschend. Nicht, daß es
wirklich schlecht wäre ... nur wenns mal ganz gut war,
dann warn da Horden von Menschen und wir waren uns alle einig, daß wir schon
deutlich besseres gesehen hatten wo wir praktisch alleine waren. Sind wohl
einfach zu lang in der Gegend unterwegs um nochmal so richtig überrascht zu
werden.
Das Pflichtprogramm wurde natürlich durchgezogen, damit wir später auch
mitreden können und ein letztes Highlight war Jabiru am oberen Ende von Kakadu
kurz bevor es Arnhem Land wird. Sozusagen der letzte Posten der Zivilisation.
Das ganze ist ein Monster Resort in Krokodilform und außenrum so eine Art
Dorfstadt. Eigentlich ein Dorf aber mit Einkaufszentrum - also Stadt. Vorne
dran ist ein Schild auf dem steht, daß hier das Zentrum ist und das ist auch
gut so, sonst wärn wir dran vorbeigebollert. Ach ja, als Einkaufszentrum gilt
hier auch schon mal ein Laden in EDEKA Größe, also keine Illusionen machen.
Immerhin gibts freies Internet an der Bushaltestelle. Man muß nur aufpassen,
daß einem die Fledermäuse nicht auf den Laptop kacken, denn in den Bäumen
rundrum leben so ca.
Irgendwann
war dann gut mit Felsmalerei und Wasserfällen, so daß wir uns auf den Weg nach
Darwin gemacht haben. Auf der Strecke lag noch der Mary River NP und da gabs
einen Track der auf keiner Karte eingezeichnet war ... na wenn das mal kein
gutes Zeichen ist. Natürlich sind wir reingefahren und tatsächlich - garnicht
mal schlecht. Sehr viel Feuchtgebiete, so daß wir ein bisschen vorsichtig sein
mußten, um nicht stecken zu bleiben. Nach ein paar Kilometern kam das Aus für
Marie und Pascal. Der Track ging durch `nen trockenen Fluß und die Felsen waren
so hoch, daß die beiden mit ihrer Kiste nicht durchkamen. So beschlossen wir
uns zu trennen und in Darwin wieder zu treffen, denn wir wollten der Rest der Piste noch sehen. Nach ein paar weiteren
Kilometern warn wir ganz froh, daß die beiden nicht mehr dabei waren. Die Piste
wurde recht heftig und sogar wir mußten ein paarmal ordentlich zirkeln um nicht
aufzusitzen. Einmal haben wir die falsche Abzweigung erwischt und sind in
irgendeinem Krokodilloch rausgekommen. Aussteigen haben wir uns nur ganz kurz
getraut und recht froh waren wir auch, als wir wieder auf dem richtigen Weg
waren, es ging auf und ab wie in einem Steinbruch. Aber die Fahrerei war
absolut spitzenklasse!
Ein paar Flußdurchquerungen später ... mit hübsch vielen Kroks (jetzt bloß
nicht steckenbleiben ...) beschlossen wir schließlich an einem Lookout zu
übernachten. Direkt am Fluß, so daß man sich fühlt wie am Amazonas. Erst waren
wir alleine, aber kurz vor Einbruch der Dunkelheit kam schließlich doch noch
ein Auto mit zwei Aussies, die auch über Nacht blieben. Eigentlich wollten wir
Pasta kochen aber nachdem die beiden uns anboten ihre frisch gefangene Spanische
Makrele mit uns zu teilen konnten wir natürlich nicht anders. Makrelenfilets im
Bierteig gebacken. Genial!!!!
Nachts gings die paar Meter mit Taschenlampen runter ans Wasser, um nach den
Kroks zu schauen. Einer der beiden Aussies ist vor und wohl einen Tick zu nah
ans Wasser. Wahrscheinlich wollte er für uns Touris den Dundee machen ...
jedenfalls wär er ums Haar zu Futter geworden. Direkt neben ihm schnalzt
plötzlich ein Krok hoch. Kein guter Platz für Heldenspielchen. Wir hatten
tagsüber schon die Schleifspuren gesehen. Offensichtlich kommen Kangas oder
Dingos hier zum trinken her und die Kroks warten untergetaucht auf Beute.
Leuchtet man mit einer starken Lampe übers Wasser, dann sieht man die
aufgetauchten Kroks von weitem. Die Augen der Salties sind rot und leuchten wie
Rückstrahler, die der Freshies sind grün. Wieder was gelernt. Nachdem wir so
locker zehn Stück ausgemacht haben, die vor unserem Camp auf der Lauer lagen,
hatten wir genug und wollten so schnell wie möglich wieder hoch. Die Viecher
sind nämlich schlau und legen sich an Land auf Lauer, um dann von hinten zu
kommen, so daß man ins Wasser flüchten muß. Tagsüber isses schon recht lustig
am Wasser, aber nachts, wenn man nichts sieht ausser dem Strahl der
Taschenlampe und es überall knackt und raschelt ... pures Adrenalin!
Ach ja, die Dingos. Haben sich an diesem Abend auch ziemlich für uns
interessiert und `nen engen Kreis gezogen. Viel enger als sonst. Wenn wir
angefangen haben zu heulen ist das ganze Rudel mit vollem Elan nachgezogen.
Nach ein paar Bierchen ist das regelrecht zum Sport geworden
.... naja, wenn man schon mal die Gelegenheit hat ...
Die
Nacht am Mary River haben wir offensichtlich überlebt. Es kamen keine Kroks bis
zu uns gekrabbelt und auch die Dingos - kein Problem. Gleich danach gings ab
nach Darwin. Richtige Stadt. Cool! War auch dringend nötig, denn da war so
einiges zu erledigen. Unsere Reifen waren vom Fahren im Busch völlig zerfetzt.
Da mussten Neue drauf, war nichts zu machen - der
Gummi hing in Brocken davon. Auch der Kühler hatte sich aus seinem Rahmen
rausvibriert. Wir wollen ja durch den Busch weiter nach Cape York. Da wohnt
niemand und dort liegen zu bleiben ist recht gefährlich, deshalb mußte auch ein
neuer Kühler her.
Na und dann ist Darwin noch die Stadt mit dem höchsten pro Kopf Bierkonsum der
Welt, was wir uns natürlich auch noch genauer anschaun mußten.
Übernachten
wollten wir auf einem Campingplatz. Hatten einiges zu waschen und auch Bock auf
ein bisschen Luxus. Das erste Mal seit zwei Monaten wieder ein
Campingplatz. Als wir am nächsten Morgen mit original australischer
Countrymusik in voller Lautstärke geweckt wurden stand für uns alle fest: LETS
GO BUSH!!!!!! Und so sind wir die nächsten Nächte immer
Nach
drei Tagen war endlich aller Scheiss besorgt und auch der Kühler im Busch
gewechselt. Die Stimmung war ein bisschen gedrückt. Einmal warn da definitiv
zuviele Leute und dann war hier auch Endstation für Pascal und Marie. Auto
verkaufen ist immer mit ziemlich vielen Rückschlägen verbunden und wir haben
uns von der Stimmung anstecken lassen. Es war definitiv Zeit für uns weiter zu
ziehen!
Wir waren mittlerweile schon wieder auf der Piste. Haben
den Highway verlassen und sind in den Savannah Way abgebogen. Nach
Drei
Tage später, nachdem wir bei Hells Gate die Grenze zu Queensland passiert
hatten, kam das erste Kaff und wir konntens kaum
glauben. Da war tatsächlich `ne Polizeikontrolle mitten im Busch. Es war
bereits fortgeschrittener Nachmittag und wir hatten vorsichtshalber schon mal
eins von den leckeren Bierchen aufgemacht, bevor die warm werden und dann
sowas. Sicherheitskontrolle. Führerschein und aussteigen uns so. Nachdem die
Jungs mit allem soweit durch waren sind sie letztendlich rein und wollten
wissen, ob denn auch die Handbremse geht. Daß sie dazu den ganzen Berg von
leeren Bierdosen zur Seite räumen mußten hat sie nicht weiter gestört. Und auch
vom angebrochenen Döschen wurde freundlicherweise nichts verschüttet. Nette
Jungs. Wir haben auch schön gewunken beim Weiterfahren.
In
Normanton, oder besser in Karumba gabs wieder Sprit und Wasser und dann haben
wir `ne prima Abkürzung auf die Developmental Road ans Cape York entdeckt. Das
war ja Klasse!. Nachdem wir endlich die Abzweigung
gefunden hatten waren wir schon fast glücklich. Unsere Abkürzung jedoch
entpuppte sich als Wagenspur, die so
Einmal
kamen wir an ner Farm raus. Menschen, Wasser, Sattelitentelefon! Leider waren
da nur zwei Kids im Alter von 8 oder 9 Jahren auf Minimopeds und die erklärten
uns so sinngemäß, daß eigentlich alle Wege nach Rom führen oder von Rom weg,
was unseren Horizont enorm erweiterte. Immerhin konnten wir den Namen der Farm
rauskriegen und die war tatsächlich auf unserer Karte eingezeichnet. So wußten
wir schon mal wo wir waren. Leider war auf der Karte nur ein Weg eingezeichnet .... vor uns lagen aber drei ...
Auch am zweiten Tag ist uns kein Auto begegnet und wir fingen an uns langsam
Gedanken zu machen. Am letzten trockenen Fluß, durch den wir durch sind, lag
ein verdurstetes Krokodil, was uns auf die Idee brachte, doch mal nachzuschauen
wieviel Wasser noch über ist. Außerdem wußte keiner wo wir los sind und wo wir
hin wollten,eigentlich hätten wir uns bei dieser Art
von Tracks abmelden müssen.. Irgendwie dachten wir, daß hier mehr los ist ...
Scheisse. Jetzt bloß die Karre nicht festfahren. Der Track war Klasse, aber wir
hatten so `nen Schnitt von etwa
Am dritten Tag dann schließlich ein Auto! Das macht Mut. Bald darauf sogar ein
Schild. Wir waren auf dem richtigen Weg. Glück gehabt.
`Ne
Straße, `ne richtige Straße! Wir habens geschafft. Gut, kein Asphalt oder so,
aber immerhin war da schon mal jemand mit nem Bagger, der vor uns hier durch
ist. Nachdem wir drei Tage lang versucht haben einer Spur zu folgen,
fanden wir die Vorstellung, daß hier schon mal ein Bagger durch ist geradezu
berauschend ... auch wenn man in den Bodenwellen locker einen Sportwagen hätte
versenken können.
Dreißig Kilometer weiter wurde es noch besser. Ein Roadhouse. Wasser, Sprit und
kaltes Bier. Unschlagbare Kombination.
Die fast
Die Gesamte Strecke der Telegraph Line führt durch dichten Regenwald. Das Auto
paßt da gerade so durch und links und rechts hauts die Zweige an die Scheibe.
Eine Seite des Tracks ist eigentlich immer ausgewaschen, so daß man mit zwei
Rädern im Bachbett fährt. Alle paar Kilometer gehts durch irgendeinen Fluß. Die
sind von der Regenzeit meistens derart ausgeschwemmt, daß man öfters mal so locker
vier Meter in die Tiefe rutscht oder auch schon mal nen Meter frei fällt bevor
man ans Wasser kommt. Is nicht weiter schlimm, da die gute Schwerkraft ja
erstmal für einen arbeitet. Dumm nur, daß es auf der anderen Seite genauso
wieder hoch geht. Fährt man zu langsam, kommt man nicht hoch - fährt man zu
schnell, bricht die Feder. Trifft man die Spur nicht richtig, reißt es einem
auch gern mal die Achse raus. Langweile kommt jedenfalls keine auf.
Zwischendrin gibts immer wieder Wasserfälle, wo man im glasklaren Wasser
schwimmen kann. Kroks sind kein Problem. Die kommen die Wasserfälle nicht hoch.
Die komplette Halbinsel ist mit dichtem Regenwald überzogen. Der wird nur
unterbrochen von den Flüssen, dem Track und einer Umgehung des Tracks. Asphalt
gibts an den drei bewohnten Stellen: Coen, Weipa und Bamaga. Cape York ist
übrigens etwa so groß wie Deutschland ...
Den letzten Fluß vor der Spitze kann man nicht durchqueren. Die Leute hier
waren der Meinung, daß ihre Fähre deutlich besser ausgelastet ist, wenn man die
Furt in die Luft sprengt ... was sie dann auch gemacht haben. Und - man glaubt
es kaum - die Rechnung ging auf.
Ganz oben trifft der Regenwald auf weißen Sandstrand. Kokospalmen überall und
wenn man `ne Weile im Wald rumläuft findet man manchmal kleine Quellen mit
Süßwasser, so daß man nicht nach Bamaga muss, um welches zu besorgen. Das ist
auch gut so, denn die Piste zählt so mit zum üelszen was wir gesehen haben.
Leider ist das Meer da oben wieder mal voller Kroks, so daß Baden leider
ausfällt. Wir waren recht froh, daß wir nicht im Zelt schlafen mussten, denn
die Flut kam bis auf drei Meter an unser Lager ran. Weiter zurück wollten wir
auch nicht, da die Aussicht vorne am Tag schlichtweg unbezahlbar ist und auch
die Hängematte prima zwischen die Palmen gepaßt hat. Nachts allerdings haben
wir alle zwei Minuten den Krokodil-rote-Augen-Test mit der Taschenlampe
gemacht. Und wenn das Meer mal wieder ein bisschen komisch gerauscht hat war
Alarmstufe Rot angesagt und in zwei Sekunden standen wir - hastunichgesehn -
auf der Motorhaube. Schee wars trotzdem und die Kokosnüsse, hat man sie erstmal
geknackt, sind ausgezeichnet!
Auf
dem Rückweg von Cape York war die Stimmung leicht gedrückt. Es wurde langsam
Zeit unsere Abreise vorzubereiten. Einen "4 sale"-Zettel hatten wir
schon seit ner Weile im Auto hängen aber jetzt wurde es ernst. Wir hatten sowas
von keine Lust in Cairns rumzuhängen und ewig zu
warten bis sich ein Käufer findet.
Ein paar Farmer wollten den Cruiser unbedingt zum Bullen fangen haben, aber wir
konnten uns nicht so recht auf den Preis einigen. In Cape York gibts wilde
Bullen und die machen gerne mal die Zuchtbullen alle, um sich in Ruhe ein
bisschen mit den Kühen vergnügen zu können. Da so ein Zuchtbulle recht teuer
ist, haben die Farmer da kein rechtes Verständnis dafür. Die wilden Bullen
wiegen so etwa `ne Tonne und sind brutal agressiv. Ein paarmal hatten wir das
Vergnügen im Busch auf welche zu treffen und die Jungs sind jedesmal sofort auf
uns los. Die einzige Möglichkeit sie zu fangen ist sie über den Haufen zu
fahren und ihnen dann die Beine zusammen zu binden ... wir habens auch nicht
geglaubt bis wirs gesehen haben.
Losgeworden sind wir den Cruiser schließlich auf halber Strecke in Coen. Teil
des Deals war, daß wir mit Gepäck nach Cairns gefahren werden. Da hier auch die
nächste Bank war, hat sich das praktisch angeboten.
Duschen
wann man Lust hat, einkaufen wenn man hungrig ist und
sogar ein Zimmer mit Internetanschluß. Cairns war klasse! Es war anfangs noch
nicht so ganz klar wie wir nach Sydney kommen, aber nach einer Woche hatten wir
`ne Autovermietung gefunden, die unbedingt wollte, daß wir ein 6-Bett Delux
Wohnmobil für sie überführen ... und so sind wir jetzt auf dem Weg die Ostküste
entlang in einem Wohnmobil mit Klimaanlage, Wohnzimmer, Esszimmer,
Schlafbereich, Bad, Dusche, WC, Warmwasserboiler, Einbauküche, Mikrowelle,
Kühlschrank, Gefriertruhe, Farbfernseher, Videorecorder, DVD-Spieler, ... nach
fast 5 Monaten im Busch ist so viel Luxus kaum zu ertragen ...
In
Sydney bleiben uns zwei Tage Zeit um ein paar Freunde zu sehen. Am