Eine Auszeit für 9 Monate, begonnen hatten wir am 28.12.2004 in Neuseeland….

 

Wow- wir sind endlich da!!!!

 

Nach schier endlosen Vorbereitungen und stressigen letzten Wochen haben wir es endlich geschafft unsere Tour zu starten.

 

9 Monate Zeit für Neuseeland, Australien und Asien. Hört sich viel an, aber die Zeit ging rum wie nix!

 

Ca. 2 1/5 Monate sind wir mit unserem Allrad Van über die Nord- und Südinsel gefahren.

 

Neuseeland hat `ne atemberaubende und abwechslungsreiche Natur zu bieten. Man kann wirklich morgens am absoluten Traumstrand stehen, mittags durch den Regenwald laufen und gegen Abend vor dem Gletscher stehen.

Unsere Highlights auf der Nordinsel waren die Halbinsel Coromandel, die Gegend um Rotorua mit den zischenden und blubbernden Erdlöchern, der Ganztageswalk im Tongariro N.P. (auch als Mordor vom Herr der Ringe bekannt) und natürlich die Glühwürmchen Höhlen in Waitomo.

Die Südinsel ist an Gegensätzen kaum zu übertreffen: Schon bei Ankunft mit der Fähre gehts durch die beeindruckenden Malborough Sounds. Fast schon paradisisch sind die Strände und Regenwälder des Abel Tasman Park. Faszinierend war auch die Fahrt durch die Molsworth Station, NZ`s größte Farm. Kaikoura eignet sich hervorragend zur Delfin oder Albatrosbeobachtung. Überhaupt ist man den Tieren auf der Südinsel ziemlich nah! Fehlen sollte auch nicht eine Gletscherwanderung und eine Tour durch die Milford oder Doubtful Sounds.

 

Im Anschluß findet Ihr unseren ausführlichen Reisebericht...

 

 

 

31.12.04

 

... wir sind angekommen ... am Ende der Welt ... naja, zumindest siehts für euch so aus. Es hat geregnet und war auch recht kalt. Nach unserem Zwischenstop im tropischen Malaysia wollten wir am liebsten gleich wieder zurück (nach Kuala Lumpur natürlich). Naja, erstmal wollten sie uns hier ja garnicht reinlassen. Sie haben festgestellt, dass wir kein Rückflugticket haben und meinten da kommen wir auch nicht rein. Und das war schon in Frankfurt - nach ner satten Stunde einchecken durften wir schließlich doch fliegen - natürlich nicht ohne irgendwelche Papiere zu unterschreiben, daß wir die bösen sind und so. In Auckland mussten wir uns so eher am Zoll vorbeischmuggeln und habens doch geschafft nen Einreisestempel in den Pass zu kriegen...auch ohne Rückflug - Ätsch!

Unser Hostel ist direkt in der Stadt. Mitten im Zentrum. Klasse! Ganz klasse war auch unser Zimmer. Und vor allem ohne Fenster. 6 qm. Da mussten wir einfach protestieren. Jetzt haben wir eins mit drei Fenstern. Auch winzig aber schön hell. Und was soll ich sagen - nach 14 Stunden Schlaf am Stück haben wirs heute tatsächlich hingekriegt sogar ein Auto zu kaufen. Einen kleinen Bus MIT ALLRAD !!!! Jawohl. Jetzt müssen wir bloß noch bis zum 2. warten, damit wir noch ne Versicherung kaufen können. So ganz ohne isses schon ein bisschen komisch rumzufahren. Es klingt zwar lustig, aber wir haben den Bus auf der Hauptstraße angehalten - also im fahren - weil er so geil aussah und mit Allrad war - mit schreien und pfeifen - und ne Stunde später war es unserer. Jetzt parkt er irgendwo in der Vorstadt und wir hoffen, daß er in 2 Tagen noch da steht.

So und jetzt müssen wir los, sonst schaffen wirs nicht mehr anständig blau zu sein, bis das neue Jahr anbricht ... ach ja, und unseren Sonnebrand müssen wir auch noch verarzten - der Planet hat heute nämlich beschlossen uns zu stechen ...

 

Also dann, frohes neues Jahr von hier unten ... auch wenn ihr damit ja doch ein wenig spät dran seid ... und zwar genau 12 Stunden ..

 

 

9.1.05

 

Also ... es gibt diesmal nicht soviel Text. Schließlich haben wir die Zeit nicht gepachtet und es ist uns völlig schleierhaft, wie wir in den verbleibenden 8 1/2 Monaten das noch schaffen sollen hier. Wie ihr auf der ersten Seite seht sind wir nun auch mit den Eingeborenen in Kontakt gekommen und wir mussten feststellen, daß sie ziemlich viel gemeinsam haben mit den Strohbären, die es an Fasching in der Weltstadt Großrinderfeld immer hat. Naja, wie dem auch sei - bei dem Anblick haben wir uns übrigens auch gefragt ob der Typ (geschätzte 150 Kilo) wirklich glücklich wäre, wenn man die Handys noch kleiner macht ...

 

 

Also ... wir haben weder Kosten noch Mühen gescheut und an der 90 Mile Beach und dem Flussbett durch das man hinfahrn kann, ein Video <videos/Allrad.wmv> für EUCH gedreht, damit ihr einen Eindruck davon kriegt wie wir uns plagen, daß endlich die Zeit rumgeht. Man beachte übrigens, daß die Leute hier offensichtlich schon von uns gehört haben und deshalb schon beim bloßen Anblick das Weite suchen. Wir waren selber überrascht, wie schnell die Jungs laufen können wenn wir kommen. Und noch was ... wenn ihr keinen Allrad habt, dann lasst euch einsalzen ... ein Allradbus ist das Geilste was es gibt! Wenn man schön feste aufs Gas tritt, dann gibts trotz oder wegen dem Turbo ne prima schwarze Wolke hintendran, was schon ein bisschen was hermacht. Vielleicht ist euch ja sogar aufgefallen, daß die Kiste jetzt VIP geschwärzte Scheiben hat. Ja da guckt ihr, was? Haben wir selber gemacht (ok, es sieht auch so aus, aber aus der Ferne sieht mans nicht) und jetzt können wir auch tagsüber hinten drin MauMau spielen ohne daß einer reingucken kann!

 

 

 

19.1.05

 

Nachdem wirs jetzt geschafft haben ein paar Bilder auf die Seite zu kriegen wollen wir auch mal kurz was zu Route loswerden. Wir sind von Auckland aus nach Norden gefahren und haben uns bis zur Spitze (Cap Reina) durchgekämpft. Danach gings über die Bay of  Islands zurück, wo wir auch nen kleinen Segeltrip auf nem Rennkatamaran gemacht haben. Leider wars an dem Tag mit dem Wind ein bisschen Essig und die Sonne hatte auch keinen rechten Bock. Überhaupt stimmt es wirklich, daß man hier vier Jahreszeiten an einem Tag haben kann. Wenn die Sonne weg ist kann es richtig kalt werden. In der ersten Woche war das Wetter recht übel aber seitdem, ich klopf mal schnell auf Holz, gabs Sonne satt. Da muß man dann auch nen Hut aufsetzen. Sieht zwar doof aus aber nach wenigen Minuten hat man sonst einen Sonnenbrand der sich sehen lassen kann! Auf den Bildern kommts vielleicht nicht so raus, aber wir haben einen Höllen Spass und auch die Landschaft ist eigentlich garnicht so übel wie das auf den Fotos den Eindruck macht.

 

Coromandel war als nächstes dran. Ist ne Halbinsel so 150 Kilometer östlich von Auckland und wenn wir gedacht haben es war bis jetzt schon nicht schlecht, so müssen wir doch zugeben, daß das dann doch der Hammer war. Im Schotterpisten driften sind wir jetzt wahre Meister. Wir schaffens sogar dabei noch echtes Bavaria-Bier aus Holland zu schlürfen. Hmmm, das ist was Feines. Man hat selten die Gelegenheit solch exzellente Kopfschmerzen zu genießen, die sich über den Tag helmartig von vorn nach hinten verschieben. Trotzdem sind wir da ein paar Tage geblieben und als uns die Vorräte ausgingen hab ich, der große Ernährer es sogar geschafft zwei ordentliche Fische zu fangen, zu filetieren und zuzubereiten. Da von den Kiwis an diesem Tag keiner was gefangen hat war ich damit der Held und bin jetzt Kiwi ehrenhalber. Einen Laden oder fließendes Wasser gabs da wo wir waren leider nicht, aber wer braucht das schon ...

Dafür gibts jede Menge Gelegenheiten den Allrad auszuprobieren und was sollen wir sagen, wir habens ihm anständig besorgt! Ok, ein paar Mal dachten wir schon, daß die Kiste jetzt endgültig festgefahren ist oder hoffnungslos aufsitzt, aber letztendlich und mit viel Zirkelei und Zentimeterarbeit oder einfach brutaler Gewalt (dem Turbo sei Dank) gings dann doch irgendwie weiter. Ist ein interessantes Gefühl, wenn man nicht mehr zurück kann, am Berg steht in einer Schräglage, alle vier Räder gleichzeitig durchdrehen und die Kiste langsam

abrutscht.

 

Rortorua haben wir mittlerweile auch hinter uns gelassen. Das ist da wo die Vulkane brodeln, es sinkt wie Sau und alle Pools auf 38 Grad geheizt werden, so daß man unmöglich rein kann bevor so um 9 die Sonne untergeht, es sei denn man möchte seine Extremitäten am liebsten gekocht. Da dieser Prozess irreversibel ist hab ich drauf verzichtet. Bilder davon (von Rotorua natürlich, was denn sonst) gibts nächstes Mal, da sonst der Speicherplatz nicht reicht - und ehrlich gesagt hatten wir auch noch keine Zeit dafür. Das gleiche gilt für Videos. Material wär wieder genügend da. Die Tage gehn rum wie nix und wir kommen nicht vorwärts.

 

So, jetzt muß es uns nur noch gelingen ein Internetcafe zu finden, das unseren Laptop akzeptiert .... und das kann dauern. Hat bisher nur in Auckland geklappt. Unsere letzte Hoffnung ist Wellington, aber das dauert noch ein bisschen .... naja, wenn ihr das hier lest hat es offensichtlich geklappt.

 

 

7.2.05

 

Wie selbst der mathematisch unbegabte unschwer erkennt, werden die Abstände. in denen wir es schaffen ein Update auf die Seite zu spielen größer. Das liegt natürlich nicht daran, daß wir zu faul sind oder abends lieber den Sonnenuntergang betrachten, ein kleines Feuerchen machen und eins von diesen ausgezeichneten Schäfchen rösten, sondern daran, daß auf der Südinsel, die so groß wie England ist, die wahnsinnige Anzahl von einer Million Leuten lebt und die Zahl der Städte mit Internet entsprechend niedrig ist. Aber ich greife schon wieder vor.

 

Diesmal sind nämlich Bilder von Rotorua dabei (Nordinsel). Lustiges Städtchen! Von großem Vorteil ist, daß sich da nun wirklich keiner aufregt, wenn unser guter Diesel das mit dem Turbo wieder nicht geregelt kriegt und vor lauter Freude erstmal eine Rußwolke in Kraftwerksqualität durchs Endrohr schiebt. Es stinkt nämlich in der ganzen Stadt wie neben einem Güllefass und dampfen tut es auch. Man hat das Gefühl, daß der ganze Laden gleich in die Luft geht. Statt ner Zentralheizung bohren die Jungs hier alle ein Loch in den Boden. Da kommt dann schick Dampf raus oder heiße Suppe oder beides und weil das meistens mehr ist als man eigentlich braucht, pfeift der Rest eben in die Luft. Leider ist nun da immer ne Menge Schwefel dabei - das stinkt dann eben. So sehen das die Einheimischen. Wir fandens nicht so lustig. Kein besonders beruhigendes Gefühl, wenn man zwei Meter neben einem Erdloch schlafen soll, aus dem Schwefeldampf pfeift wie aus einem Wasserkessel und das alle Zeit mal ein paar Batzen Schlamm von sich wirft ... wenn der Wind aus der falschen Richtung kommt, stehen die Chancen auch nicht schlecht, daß man kurzfristig beschließt sich das Essen nochmal durch den Kopf gehen zu lassen.

 

Hübsch ist allerdings, daß sich hier eben zwei Kontinentalplatten aneinander reiben und dazwischen der ganze Müll zutage kommt, der sonst nur bei Vulkanausbrüchen zu sehen ist. Das gibt alle mögliche Blubbergewässer in den lustigsten Farben. Sehr schön anzusehen wenn da der Geruch nicht wäre ... hatte ich glaub ich schon mal erwähnt ...

Deutlich positiv ist jedoch zu vermerken, daß durch diesen ganzen Thermalkrempel und die heißen Quellen auch immer ein Pool mit abfällt in dem das Wasser so etwa 40 Grad hat. Tagsüber bei 30 Grad im Schatten ist das nicht so der Bringer aber abends so ab 10 nach einem ordentlichen Rumpsteak macht das richtig Laune. Ein paar eiskalte Bierchen dazu und der Abend ist perfekt.

 

Weils so schön ist haben wir auch gleich mal ne Raftingtour gebucht. Vielleicht ein bisschen spät haben wir von dem Wasserfall erfahren, der angeblich der höchste sein soll, der noch befahrbar ist. Aber wir sind mit einem blauen Auge davongekommen ... also ich jedenfalls. Sigrun hat nichts abbekommen, was ich eigentlich eine Sauerei finde. Immerhin sind wir nicht gekentert. Das Boot nach uns schon und es war auch herrlich anzusehen wie das Teil im freien Fall runtermacht und sich nach dem Auftauchen gemütlich überschlägt, die Besatzung vom Sog unter dem Wasserfall gezogen wird um dann zehn Meter weiter unten panisch um sich schlagend wieder aufzutauchen.

 

Wir sind weiter gezogen, in Höhlen gestiegen um Glühwürmchen zu sehen, als hätten die noch nie was von Osram gehört ... und dann den Forgotten World Highway entlang gebollert. Guter Tipp! (Vielen Dank an "Guterasbach" und natürlich Glückwunsch zum Geburtstag!!!!) Wir haben dabei gelernt, daß es innerhalb von Neuseeland eine Republik gibt, deren Hauptstadt 34 Einwohner hat und deren Präsident eine Ziege ist. Das Parlament ist übrigens ein Pub und wir haben uns erlaubt eine deutsche Botschaft dort einzurichten - aber das ist eine andere Geschichte. Am Ende des Highway als kleine Krönung liegt übrigens die Hauptstadt der Schafscherer, was unschwer an einer kaum übersehbaren Statue zu erkennen ist. Wir haben uns umgesehen und wissen nun, daß diese seltsamen Witze

mit Kiwis, Schafen und Geschlechtsverkehr nicht von irgendwo sind  ...

 

Nächste Station war der Tongariro National Park. Hier dampfen ein paar Vulkane vor sich hin und man kann eine schicke Wanderung machen durch die Krater. Dauert inklusive Aufstieg nur einen Tag und ist angeblich der schönste Eintages Hike in Neuseeland. Kann ich nur bestätigen. Macht Laune. Ist übrigens den Herr der Ringe Fans als Mordor bekannt. Was soll ich sagen: alles Quatsch. Ich hab reingeguckt. Da liegt kein Ring drin.

 

Zu Lake Taupo gibts kaum was zu sagen. Der See ist Trinkwasser, es gibt die dicksten Forellen der Welt. Coolen Platz suchen (mit Allrad kein Problem) schön im Schatten direkt am Wasser und warten bis der Tag vorbei geht....

 

Oh, eins wollten wir unbedingt noch loswerden: seit drei Wochen haben wir einen Hochsommer, der sich sehen lassen kann. Jeden Tag so dreißig Grad im Schatten und auch abends schön lau. Kühlt kaum noch ab. Regen kennen wir nur noch aus Erzählungen. Ein Glück, daß man immer wieder in einen schönen kühlen See hüpfen kann oder ins Meer. Hach ja, macht euch keine Sorgen. Wir schaffen das schon. Ok, das wars schon wieder für diesmal.

 

Mehr wenn ihr mich wiederseht. Ihr müsst unbedingt gucken wie`s weitergeht! 

(na wer weiss woher das ist?)

 

 

23.2.05

 

Tja es wird langsam knapp mit dem Speicherplatz ... und dafür nimmt die Bilderflut zu. Sch.. Digitalkameras, da denkt man nicht weiter nach sondern drückt einfach ab ... und hinterher will dann keiner die Flut wieder löschen. Ok, also das Zeug muß unters Volk und wir haben für euch auch nur die schönsten Bilder ausgesucht, was nicht einfach war und so einige Diskussionen mit sich gebracht hat ...

 

Allen Protesten zum Trotz haben wir beschlossen euch weiter mit Bildern von grünen Hügeln zu langweilen. Also ja, genau, Hidden Valley. Das ist schon so lang her, da kann ich mich kaum noch erinnern. Spassiges Fleckchen. Alles dampft und brodelt dort und wahrscheinlich die Hälfte aller Dinosaurierfilme ist dort gedreht worden. Leider stinkt es auch da und zwar nicht zu wenig. Das ist auch der Grund warum wir nicht weiter darauf eingehen wollen. Der See, über den man drüber muß um hinzukommen ist aber ein echter Traum und liegt auch hübsch versteckt.

 

Eine ganz dolle Touritour wollten wir uns nicht entgehen lassen und sind mit ein paar alten Treckern am Strand entlang, oder eigentlich eher durchs Meer, zu ner Gannet- Kolonie gefahren. Wir sind ein bisschen von der Flut überrascht worden und mussten über die Felsen im Wasser fahren ... da weiss man dann endlich mal wie sich die Würfel im Kniffelbecher fühlen.

 

 

Ok, ab nach Wellington, Fähre buchen und ab auf die Südinsel. Prima Anfang ist die Einfahrt durch die Marlborough Sounds ... in die Hafenstadt Picton ... mit ihren keine Ahnung ... vielleicht 250 Einwohnern ... für hiesige Verhältinisse jedenfalls eine Stadt. Es geht dann ne Straße die Küste entlang und von da ab gibts noch ein paar Abzweigungen ... eine Bucht schöner als die andere und fast alle hat man für sich allein. Naja, nicht ganz allein. Wir haben nun auch die

einheimische Tierwelt näher kennen gelernt. Sehr löblich, daß es hier keine Krokodile, Skorpione, Schlangen oder giftige Spinnen gibt (ok, ein paar vielleicht aber die muß man suchen) dafür aber so was harmlos klingendes wie die SANDFLIEGE. Solche Sch...Viecher!! Ein bis zwei Millimeter groß und wahrscheinlich das am besten gehütete Geheimnis Neuseelands. Schlafen nie und wollen nur Blut. Beissen immer, Tag und Nacht. Moskitos sind harmlos dagegen. Lassen sich durch nichts verscheuchen. Die trinken glaub ich ausschließlich Autanschorle. Schon der Biss lässt einen panisch um sich schlagen und legt erstaunliches Potential an Agressivität frei, leider ist es dann schon zu spät, denn auch wenn man das Ding gleich in die Jagdgründe schickt fängt es eine halbe Stunde später das Jucken an. Ok, es vergeht auch wieder. Leider aber erst nach ein paar Tagen. Wir haben gedacht wir sind schlau und verstecken uns nachts unterm Moskitonetz. Nix da! Die Drecksviecher gehen da rein und raus, nur um uns zu veräppeln. So kann man sie nicht mal plattmachen nachdem sie gebissen haben.

Ein Glück sind sie nicht überall aber vermeiden kann man sie auch nicht. Nagut, so sind wir jedenfalls immer wieder dran erinnert worden, daß das doch nicht das Paradies ist. Aber doch beinahe glaub ich ... es ist uns zumindest sehr schwer gefallen weiter zu fahren. Eine kleine Steigerung gibts doch noch. Der Abel Tasman National Park, aber was soll ich sagen. Schaut euch die Bilder an. Wir hatten diesmal Glück. Sind wieder Segeln gegangen und diesmal Sonne bis zum Anschlagund richtig Wind und Wellen. Genial!!!!

 

Farewell Spit ist der Norden vom Süden. Wie auch immer, nicht so wichtig. Wir haben ein paar Freunde dort wieder getroffen und eine recht lustige Zeit verbracht, auch wenn das Wetter nicht so war. Immerhin sind unsere Sonnenbrände etwas abgeklungen. Natürlich haben die Mädels keine Ruhe gegeben bis wir den Strand endlich abgeklappert haben nach Robben. Ok, wir haben ein paar gefunden, aber Augen waren auch dabei nicht wirklich notwendig. Gibt es eigentlich so einen Spruch, stinken wie eine Robbe? Ich weiss es wird langsam langweilig aber die stinken 30 Meter gegen den Wind. Ich hab keine Ahnung warum Frauen immer irgendwelche Viecher sehen wollen, die zum Umfallen stinken und wenn man selber mal an einem Tag das Duschen vergisst, dann regen sie sich auf .... aber das

ist eine andere Geschichte ... schlimm ist nur, je mehr die Viecher stinken, desto lauter schreien sie "oh ist der süss"

 

Nachdem wir die Westküste ein bisschen runter sind gings wieder ins Landesinnere nach Hanmer Springs. Die größte Farm Neuseelands (Molesworth) erlaubt für ein paar Wochen die Durchfahrt und das ist klasse. Wir haben drei Tage gebraucht für die 150 km. Satte acht Leute wohnen auf dem Gebiet. Außer dem Ranger (man muß sich einschreiben, damit man nicht verloren geht)haben wir keinen gesehen. Schaut euch die Bilder... Als wir durch waren wurde die Strecke geschlossen - hatte aber glaube ich nichts mit uns zu tun.

 

Nach dem ganzen Staub wollten wir wieder ans Meer und sind nach Kaikoura zum Lobsteressen. Wieder Bootfahren und Albatrosse anschaun. Wenn sie im Anflug sind, dann geht man besser erstmal in Deckung ... ach ja, Delfine waren auch noch jedemenge da, wir waren von ner ganzen Herde umringt.

 

 

22.3.05

 

Jetzt rächt sich`s langsam, daß wir mit dem Schreiben so in Verzug sind. Wir sitzen mittlerweile bei 42 Grad im Schatten in Perth. Die Sonne brennt uns die Haare zu Stroh und ich soll was über die Neuseeländischen Alpen schreiben ... ohje ...machen wirs kurz:

 

Nachdem wir uns ausgiebig im und auf dem Meer vergnügt haben war`s an der Zeit den Alpen einen Besuch abzustatten. Neuseeland ist noch nicht sonderlich alt, geologisch gesehen zumindest, und das ist auch nicht zu übersehen. Gletscher ohne Ende und man hat das Gefühl, daß die Gebirge grad erst entstanden sind. Alle Seen sind blau wie der Enzian weil die Gletscher hübsch Steine zu Staub mahlen. Das Tauwasser spült den Krempel weg und der See wird davon blau. So ist das. Jawohl! Wir waren natürlich auch oben auf den Gletschern und es hat sich mal wieder gezeigt, wer bei uns die Privilegien hat. Während Sigrun mit Schneeflugzeug und Helikopter da oben rum ist, mußte ich den ganzen Weg zu Fuß hoch. War ganz schön platt hinterher, aber das war`s allemal wert! Ist glaub ich nichts für Leute mit Höhenangst. Wer sich unwohl fühlt, wenn er auf einem zehn Zentimeter breiten Eisweg am Rand einer Gletscherspalte laufen muß, der sollte es besser lassen. Die Schneehöhe wird hier übrigens in 100 Meter Schritten gemessen. Ich hoffe, damit hört das Gejammer wegen der paar Zentimeter bei euch endlich auf.

 

Wir haben uns die Alpen von beiden Seiten angeschaut. Leider führt kein Weg drüber, so daß wir außen rum mussten. Prima Gelegenheit auf dem Weg noch ein paar Pinguine heimzusuchen. Pinguine anschaun ist übrigens was ganz furchtbar spannendes! Man versteckt sich hinter einer Hecke, so mindestens 30 m vom Strand weg und wartet in der Kälte zwei Stunden bis irgendein Punkt aus dem Wasser krabbelt und sich über den Sand schleppt. Verstecken ist wichtig, weil sich die Kleinen sonst in die Hosen machen und gleich wieder abhaun. Ist ja auch verständlich. Man stelle sich vor, man steigt nach einem schicken Bad aus dem Wasser und da stehen 50 Kasper bis an die Zähne mit Fotoapparaten bewaffnet hinter irgendwelchen Hecken, glotzen dümmlich und fuchteln aufgeregt in der Luft rum.

 

Nach den Gletschern gings auf einigen Umwegen in die Fjorde. Die sind dafür berühmt, daß es fast ununterbrochen regnet. Am Doubtful Sound haben wir uns für zwei Tage auf ner kleinen Motorjacht eingemietet. Ich hab unter anderem nen kleinen Hai geangelt und nach dem Pflichtfoto wieder reingeworfen. Der Kollege hatte verdammt scharfe Zähne und war von seinem Landgang nicht sonderlich begeistert. Da ist so ein Ärmchen schnell mal abgebissen. War gar nicht so einfach das Vieh so zu halten, daß er nirgendwo dran kommt. Neben Unmengen Fisch haben wir auch 14 Lobster rausgezogen. Und das Schönste: keine Wolke den ganzen Tag und auch Nachts ganz ruhige See.

 

Ganz im Süden liegen schließlich die Catlins. Hier wohnt fast kein Mensch und man kann in aller Ruhe nach den lieben Tierchen schauen. Ein bisschen blöd nur, daß es saukalt ist da unten. Ich bin mit den Delfinen ein bisschen Schwimmen gegangen. Das ist zwar ein Heidenspaß, aber nicht, wenn man hinterher drei Stunden braucht bis der Körper wieder auf Betriebstemperatur ist. Mann war das Kalt!

Zu allem Überfluß ist auch noch unser guter Van im Sand stecken geblieben. Ok, wir hätten vielleicht nicht rückwärts fahren sollen, aber da war einfach nichts zum Drehen. Natürlich hatten wir keinen Spaten dabei. Wir haben ihn mit Topfdeckeln wieder ausgebuddelt. Daß beim Wagenheber die Kurbel irgendwie abhanden gekommen ist hat die Sache auch nicht einfacher gemacht. Wir hatten jedenfalls das Gefühl, daß das jetzt ein Zeichen ist und da ist dann auch der Entschluß gefallen den Van zu verkaufen und nach Australien abzuhauen. Wir haben noch ein paar Pflichtpunkte abgehakt, wie den Arthurs Pass und sind noch mal auf die Alpen geklettert, aber es war einfach zu kalt. Vor allem Nachts.

Die letzten Tage in Christchurch waren noch mal richtig lustig und auch mit viel Sonne. Dann war einfach Zeit zu gehen.