Malaysia
Malaysia mit Sabah und Sarawak waren die letzte Station unserer Reise!!!
Geplant waren eigentlich 2-3 Monate Asien, auf dem Landweg durch Thailand,
Laos, Kambodscha, Vietnam und Myanmar aber wir waren zulange in Australien
hängen geblieben, so hatten wir nur noch 6 Wochen Zeit für Asien. In Malaysia
hatten wir kein eigenes Fahrzeug. Als Backpacker zogen wir durchs Land.
Wir landeten zuerst in Sabah, besuchten den berühmten Berg Mt. Kinabalu,
das Sepilok Orang Utan Center und machten eine Flusstour auf dem Kinabatangan
River mit. Weiter gings nach Sarawak, die schöne Stadt Kuching, der Bako
Nationalpark und unser absolutes Highlight in Malaysia eine Tour zu den Iban,
den letzten Kopfgeldjägern...
Auf dem malayischen Festland steuerten wir zuerst die multikulturelle Insel
Penang an, dann mit dem Bus quer übers Land zu den Perhentian Islands und
wieder zurück über die Cameron Highlands nach Kuala Lumpur wo unsere 9 monatige
Reise endete.
Zum Abschluß an Malaysia ist zu sagen, dass wir wirklich überrascht waren
von der Mentalität der Menschen dort. So viele verschiedene Kulturen und
Religionen leben da friedliche und tolerant nebeneinander.
Im Anschluß wieder der ausführliche Bericht.
jaja, der Bericht kommt schon noch .....
vielleicht .... aber eigentlich müssen wir ja auch noch was zu erzählen haben
wenn wir zurück sind ... und das sind nicht mal mehr drei Wochen ... Nur soviel
vorneweg: wir waren bei den Iban. Die haben bis vor ein paar Jahren noch ihre
Nachbarn verspeist. Jetzt stehen sie mehr so auf Hühnchen und wir haben
folglich keinen Schaden genommen ... die Köpfe von den letzten Mahlzeiten
hängen aber immer noch von der Decke ... hübsch anzusehen zur Ablenkung, wenn
man mal nicht einschlafen kann, weil wieder ein Ratte versucht unters
Moskitonetz zu schlüpfen und dabei wie verrückt am großen Zeh scharrt, oder
weil die Hühner an der Matratze picken, oder weil sich eine Schlange vom Dach
abseilt und die Hunde deshalb aufgescheucht bellen, oder weil so
Als wir in Kota Kinabalu den Flughafen verlassen haben waren wir schon in
voller Verteidigungsstellung, um unser Gepäck gegen die Horden zu verteidigen,
die versuchen unsere Rucksäcke in ihre Taxis, Rikschas und Tuk Tuks zu zerren
und wild entschlossen heftig zu kämpfen. Sigrun bleibt immer etwas zurück und
ich geh voraus und fang die erste Welle ab. Aber - ich konnts gar nicht glauben
- niemand kam angerannt, keiner schrie von weitem und überhaupt hat sich keiner
für uns interessiert - fast wie zuhause ... . Auf den
Schreck mussten wir uns erst mal setzen. Sind wir hier in Asien oder haben wir
uns verflogen!? Man kann sich in aller Ruhe ein Taxi suchen und sogar der
Fahrpreis ist festgelegt - das
ist uns ja noch nie passiert. KK war trotzdem richtiges Asien. Märkte ohne
Ende und jede Menge Straßenküchen. Die Temperatur liegt bei ca.
Von KK aus gings per Express Bus nach Mount Kinabalu, ein Nationalpark um
den
Nach Poring stand Sepilok auf dem Programm, um ein paar Orang Utans zu
besuchen. Schee wars. Affen halt ... Ausserdem bietet sich ein Ausflug an den
Kinabatanga an. Ein Fluß mitten im Dschungel, mit extrem guten Chancen auf jede
Menge Tierwelt. Übernachtet wird in nem Pfahlhaus am Fluß, wo wir die einzigen
Gäste waren. Aussenrum weit und breit nichts als Dschungel. Chic! Die Fahrten
auf dem Fluß warn recht spassig, wenngleich das
Böötchen beängstigend klein war verglichen mit der Größe der Krokodile.
Immerhin haben es die Makaken nicht geschafft uns auf die Köpfe zu springen und
das ist schon mal was. Nachts gings mit unserem Guide in den Dschungel. Hatte
nur Sandalen dabei und unser Guide schien sichtlich besorgt. Dachte erst - was
solls, bin barfuß durch ganz Australien, da soll er sich mal nicht so haben.
Nachdem wir jedoch erfahren haben, daß es hier Feuerameisen gibt hab ich meine
Meinung geändert und ein paar Blutegelsocken drüber gezogen. Um durchzukommen
war definitiv ne Machete notwendig und die Viecher, die da rumfleuchen hab ich
noch nicht mal in Büchern gesehen. Neben den Moskitos begleiten einen Motten von ca.
Tiger - ja genau. Kriegt man eigentlich garnicht so mit, aber alleine in
der Gegend wo wir jetzt waren werden pro Jahr im Schnitt zwei Leute
verfrühstückt. Na dann Mahlzeit.
In Sandakan schließlich beschlossen wir uns ein Ticket nach Kuching in
Sarawak zu kaufen. Die Leute in Sabah sind die freundlichsten, die wir auf
unseren Reisen je getroffen haben. Hier leben Malayen, Christen, Iban, Inder
(hauptsächlich Tamilen) und Chinesen friedlich zusammen. Die übliche agressive
Stimmung wie wir sie aus anderen Ländern kennen gibts nicht. Und auch die
Frauen unter ihren Kopftüchern lächeln eigentlich ständig.
Eins noch. Wenngleich man eigentlich immer aufpassen muß, daß man nicht auf
irgendeine Schlange tritt, so ist ne Kobra wohl doch was besonders. Wir hatten
eine im Garten und haben gelernt, daß man sie von hinten am Kopf anfassen muß,
damit sie nicht beissen kann. Aber selbst die Einheimischen hatten Höllen
Respekt - also lieber die Beine in die Hand nehmen und rennen
...
Kuching hat uns prima gefallen. Die Gründe waren wohl die gleichen wie in
KK. Wer schon mal in Asien war, der weiß was wir meinen. So sind wir auch hier
ein paar Tage geblieben, mit ein paar Seitentrips in die umliegenden
Nationalparks, wie beispielsweise der Bako Nationalpark mit den
Mangrovenwäldern, Sandsteinfelsen und super Stränden. Vor den neugierigen
Makaken nimmt man sich besser in Acht aber man kann auch die seltenen Proboscis
Affen (die mit der langen roten Nase)sehen. Dann
starteten wir die Reise zu den Iban. Die Iban leben mitten im Dschungel in
Langhäusern und haben, wie oben schon mal erwähnt, bis vor ein paar Jahren noch
alles verspeist, was nicht zur Familie gehört hat. Einmal pusten mit dem
Blasrohr und schon kann der Kessel geschürt werden. Auch heute noch lebt die
ganze Familie unter einem Dach. Das Essen kommt meistens aus dem Dschungel oder
wird angebaut. Mittlerweile sind die Jungs recht friedlich. Um hin zu kommen
mussten wir vier Stunden mit dem Auto fahren und dann Noch mal zwei Stunden mit
dem Langboot. Wir waren zu sechst, aufgeteilt auf zwei Langboote und unser
Guide. Der Fluß hatte ein bisschen wenig Wasser, so daß es manchmal ziemlich eng
wurde und auch flach. Dafür war die Strömung an eben diesen Stellen ordentlich
stark, so daß man das Gefühl hatte ne Raftingtour stromaufwärts zu machen. Die
Boote sind schmale, flache zusammen gezimmerte Dinger und erinnern ein bisschen
an ausgehöhlte Baumstämme ... das heißt, man sitzt praktisch fast im Wasser und
weil sie flach und schmal sind, kippen sie auch recht schnell. Kurz und gut,
einer ist jedenfalls immer damit beschäftigt Wasser aus dem Ding zu schippen.
Hinten dran hängt ein recht ordentlicher Außenborder ... und den braucht man
auch. Will man also den kleinen Wasserfall
hochfahren, dann gibt man erst mal Kitt. Das Boot fängt schon an dieser
Stelle an sich mit Wasser zu füllen, da die Stromschnellen einfach deutlich
höher sind als das Boot. Dann reißt der Typ am Ruder den Motor bei voller Fahrt
aus dem Wasser und man hört und fühlt wie die Kiste über die Steine schlittert.
Der durchschnittliche Iban misst etwa 1,5 Meter und wenn der Gute auf dem Rand
des Bootes balanciert und den Motor dabei hält, dann sieht das schon klasse
aus, da beide etwa gleich groß sind. Natürlich bleibt der Baumstamm ständig
stecken. Die Kunst ist es jetzt, den Motor nur ein Stückchen ins Wasser zu
halten und zusätzlich mit Stangen zu schieben, um weiter zu kommen und vor
allem um nicht schräg zur Strömung zu driften, denn dann machts
"flup" und wech isses - mitsamt Besatzung und Gepäck. Aussteigen und
schieben ist die letzte Alternative. Unsere Bootsmänner sind ein paar mal raus, wir haben uns wegen der Krokodile ein bisschen
geziert. Alles in allem hab ich uns in den beiden Stunden so locker
Das Langhaus steht auf Pfählen, hat eine große Halle mit geflochtenen
Matten aus Palmfasern, in der sich das Sozialleben abspielt. Entlang der Halle
sind Türen, die zu den Bretterverschlägen führen, von denen jede Familie einen
hat. Wie groß? Vielleicht
Trecking war angesagt am nächsten Tag und alle waren sichtlich erleichtert,
als es wieder hell war. Sandalen wärn ok, meinte unser Guide, übrigens auch ein
Iban, und dann gings los. Wieder ohne Machete nicht viel zu wollen. Bergauf,
bergab durch den Dschungel. Oftmals die Vegetation so dicht, daß wir unsere
Füße ehr selten sahen. Hier ne Schlange oder nen Skorpion zu sehen bevor man
drauf tritt ist nahezu unmöglich. Es war affenheiß und die Luftfeuchtigkeit -
naja, wie immer zwischen
Am späten Nachmittag fing es dann zu regnen an, was uns fast wie ein Segen
vorkam. Der Urwald ist jetzt gleich doppelt so gut, genau wie die´Chancen, daß
es einen auf die Schnauze haut. Bis wir
am Boot angekommen waren, lag fast jeder mal auf dem
Hintern und auch beim Marsch in den Bächen nahm der ein- oder andere gern mal
ein unfreiwilliges Zusatzbad, was bei
Abends gabs noch ein bisschen Gehupse mit dem Oberindianer, dann hat jeder
versucht die notwendige Portion Reiswein reinzukriegen, um die Nacht zu
überleben. Die Iban haben sich sportlich gezeigt und waren mit Freude dabei.
Wir hatten ne Menge Spass und in einigen Disziplinen kamen wir ganz gut weg,
nur im Blasrohrschießen mussten wir kräftig einstecken ...
Die Nacht hab ich traumhaft geschlafen. Bin nur einmal aufgewacht. Um
wenigstens ab und zu einen kühlen Windhauch abzubekommen schliefen wir mit
unseren Köpfen direkt am Gatter nach draußen. Mitten in der Nacht waren
plötzlich alle wach. Etwas rüttelte am Gatter
Am nächsten Tag hatten wir monsunartigen Regen. Abgefahren. Saßen im
Langhaus, tranken Tee und sahen dem Regen zu. Der Trip mit dem Boot flußabwärts
war ebenfalls wieder legendär. Wegen des Regens war das Wasser jetzt viel höher
und die Strömung reißend, so daß wir diesmal noch schneller schippen mussten,
um nicht voll zu laufen. Von den Schädeln, die von der Decke hingen wollten die
Jungs leider keinen hergeben, sonnst hätt ich einen fürs Hüttli mitgebracht ...
Wir sitzen jetzt in Penang im westen der Halbinsel von Malaysia und müssen
uns langsam fertig machen für den Bus nach Osten. Unser Ziel sind die
Perhentian Inseln. Da gibts nur Strand und Palmen und Internet kostet
Also - keine Proteste - dies werden wohl die letzten Zeilen sein bevor wir
wieder zurück müssen. Aber immerhin, ich hab sie geschrieben ohne was zu sehen.
Der Laptop geht nämlich immer noch nicht. Trotzdem geschrieben ... nur für Euch
... hoffe mal, ich darf trotz diesem Fleiß wieder nach Australien einreisen ...
irgendwann ... schließlich waren da noch ein oder zwei Tracks, die uns noch fehlen ...